Das neue Jahr hat begonnen und alle fragen sich, wohin könnte die Goldpreisentwicklung in 2017 gehen. Der Goldpreis hat im Jahr 2016 zwischen 1060$/oz und 1366$/oz geschwankt, fiel zum Jahresende wieder etwas. Der Goldpreis in Euro hat den Investoren im abgelaufenen Jahr mehr als 11% Wertzuwachs beschert, doch wie wird sich der Goldkurs in 2017 bewegen.
Goldpreis dürfte auch in 2017 von niedrigen Zinsen profitieren
Das Zinsniveau ist sowohl in USA als auch in Europa auf einem sehr niedrigen Niveau, nur wenig von Null-Zinsen entfernt. Gegen Jahresende hatte die FED eine leichte Zinserhöhung vorgenommen und in Aussicht gestellt, sie könnte im Jahr 2017 dreimal die Zinsen anheben. Die FED hat aber auch in der Vergangenheit mehrfach damit gedroht, dass man die Zinsen anheben könne und hat es dann doch nicht getan. Es ist nur schwer vorstellbar, dass die FED die zarte Pflanze der US-Konjunktur schon wieder abwürgen möchte. Ebenfalls nur schwer vorstellbar ist, dass die FED die US-Staatsverschuldung dadurch teurer machen möchte, indem man die Zinsen für Kredite der Regierung nach oben setzt. Ein höherer Zins würde zudem einen deutlich stärkeren US-Dollar bedeuten, damit würden Exporte für die US-Industrie erschwert. Das dürfte weder der FED noch dem neuen Präsidenten gefallen.
Goldpreis dürfte auch von Trump profitieren
Die USA sind bei der Wahl der Präsidenten auch in der Vergangenheit nicht zimperlich gewesen. Mal wurde ein Erdnußfarmer Präsident, mal ein Schauspieler, der in Wildwest-Filmen seine Qualitäten unter Beweis stellen konnte. Trump hatte vor der Wahl ein großes Investmentprogramm, mit dem er die USA rettet, versprochen. Allerdings ohne die Finanzierungsquellen eines solchen Programms zu erläutern. Hier ist zu erwarten, dass die US-Bevölkerung eine Überraschung in der Hinsicht erleben könnte, dass nicht alle Versprechungen in Erfüllung gehen. Das könnte sowohl der Wirtschaft als auch dem US-Dollar schaden, was sich traditionell wegen Misstrauens in die Währung und Politik in einem stärkeren Goldpreis manifestieren würde.
Indien könnte mit Gold-Import-Restriktionen den Goldpreis beeinflussen
In Indien hat man in der Vergangenheit mehrfach versucht, den Hang der Inder zum Gold zu bremsen: Von Verkaufssteuern, Verkaufsgenehmigungen, Importbeschränkungen bis hin zur zuletzt abgeschafften grösseren Banknote (mit der traditionell Gold gekauft worden war), hat die indische Regierung bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen. Hier ist es allerdings wie bei kleinen Kindern: Verbietet man Süßigkeiten oder Spielzeug, wird dies erst richtig interessant. So hat sich auch der indische Verbraucher im Wesentlichen nicht abhalten lassen, Gold zu kaufen. Wohl gab es eine Nachfragedelle, doch Goldverbote oder -restriktionen führten im Wesentlichen dazu, dass der Goldpreis in Indien vor Ort, d.h. der Goldpreis für lokal verfügbare Ware in Indien deutlich steigt und sich vom globalen Goldpreis abhebt.
Dennoch muss man natürlich Indien und auch China im Auge behalten: Es sind sehr große Gold-Nachfrage-Nationen. Beide Länder denken über Importverbote nach. Doch beide Länder haben durchlässige und lange Grenzen, deren lückenlose Überwachung unmöglich sein dürfte. Gold wird auch bei Verboten seinen Weg nach Indien und China finden. In China ist aktuell der Staat auch stark in den Goldvertrieb eingebunden und verdient daran. Nur schwer vorstellbar, dass sich die führenden Politiker selber ins Bein schießen wollen.
Sinkendes Goldangebot dürfte Goldpreis steigen lassen
Weil der Goldpreis von seinen alten Höchstständen noch weit entfernt ist, haben einige Goldminen bereits die Produktion eingestellt oder gedrosselt. Finanzierungen neuer Fördermöglichkeiten werden schwerer, sodass auf der Goldangebotsseite eher mit einer Abschwächung zu rechnen ist, die den Goldpreis eher beflügelt.
Politische Unsicherheiten in der EU
In der EU gibt es nicht nur politische Unsicherheiten (vom noch nicht vollzogenen Brexit bis hin zur nicht gelösten Flüchtlingsfrage), sondern auch die Bankhäuser in der EU stehen noch nicht auf einem soliden Fundament: In Italien muss der Staat schon wieder die älteste Bank der Republik retten und dies mit Milliarden-Subventionen, die EU-Verträge eigentlich verbieten. Andere Banken müssen Millionenstrafen in USA für scheinbar betrügerisches Handeln bezahlen, weitere Millionen oder Milliarden an Strafzahlungen hängen über dem ein oder anderen Bankenhaus. Von faulen Krediten in den Bilanzen mal ganz abgesehen. Schlussendlich ist auch die Griechenland-Rettung oder der Untergang Griechenlands noch nicht abgeschlossen, sondern nur hinausgeschoben – mit ständig neuen Zahlungen.
Fazit Goldpreisentwicklung 2017
Für 2017 dürfte ein Goldpreisanstieg in Euro von jetzt 1125 Euro/oz auf einen Goldpreis in Euro von 1250 möglich sein. Dies würde für Geldanleger ein + von mehr als 10% bedeuten. Käufer von Goldbarren und Goldmünzen dürften bei dieser Entwicklung auch nach allen Transaktionskosten auch in 2017 eine realistische Chance haben, deutlich mehr als Sparbuch- oder Festgeld-Besitzer zu verdienen.
Der Bundesverband der deutschen Banken hatte dies auch schon für 2016 festgestellt:
10 Gramm Goldbarren Preisvergleich | |
---|---|
Goldbarren 10g DEGUSSA (alte Form) | 820,71 € |
10 g Goldbarren Heimerle und Meule geprägt | 821,73 € |
10 g Goldbarren diverse | 824,29 € |
10 g Goldbarren C. Hafner | 825,57 € |
Goldbarren 10g UMICORE/Blister m. Zertifikat | 825,71 € |
Goldbarren 10g Goldknuffel Au-Gussbarren | 825,81 € |
Goldbarren 10g HERAEUS, geprägt | 827,61 € |
Goldbarren 10g Feingoldbarren (Querformat) | 828,11 € |
Goldbarren 10g VALCAMBI, geprägt | 828,61 € |
Goldbarren 10g Auropelli-Barren Responsible-Gold | 830,01 € |