Bei Lüneburg hat es einen sensationellen Fund von über 200 Goldmünzen aus der Nazi-Zeit gegeben. 217 historische Goldmünzen, noch verpackt in Beuteln mit Plomben der Berliner Reichsbank, die noch mit Reichsadler und Hakenkreuz versehen waren umfasst der Fund. Der ehrliche Finder, ein Sondengänger hat den Fund direkt den zuständigen Denkmalschutzbehörden gemeldet.
Es sei zu vermuten, dass der Goldschatz während der NS Zeit vergraben worden war. Es ist geplant, nächste Woche den Fund im Museum in Lüneburg der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Landesarchäologe Henning Haßmann freut sich über die Ehrlichkeit des Finders. In Deutschland ist die Rechtslage sogar so, dass in vielen Bundesländern eine Suche mit Metalldetektoren behördlich angemeldet oder gar genehmigt werden muss, um Raubgrabungen zu vermeiden.
Im Lüneburger Fall konnte wegen der ordnungsgemäßen Anzeige ein professionelles Team die Ausgrabung wissenschaftlich begleiten.
Die Goldmünzen haben auch die vermeintliche Vergrabedauer von über 60 Jahren gut überstanden, was mit bei vergrabenen Geldscheinen aus der Zeit sicher nicht der Fall gewesen wäre.
Update 2015-07-10 13:15
Wie die Behörden zwischenzeitlich mitteilten, handelte es sich überwiegend um französische und belgische Goldmünzen, möglicherweise um Nazi-Raubgold.
Als abwegig darf die Theorie verworfen werden, dass Heinrich Himmler die Goldmünzen in Lüneburg verbuddelt hat. Hier wurde zwar sein Leben durch Selbstmord beendet, er geriet aber auf der Flucht bereits früher in britische Gefangenschaft, was ihm ein Verbuddeln in Lüneburg unmöglich gemacht haben dürfte.
NSDAP-Gauleiter Otto Telschow könnte sich in Lüneburg allerdings des Goldes bemächtigt haben, aber auch ihn nahmen die Briten fest, obwohl er sich in einer Hütte versteckt hielt. Kurze Zeit nach einem Selbstmordversuch verstarb er. Man darf gespannt sein, ob die staatlichen Historiker bis nächste Woche Dienstag eine Lösung des Rätsels haben, wer das Gold vergraben hat.
Den genauen Fundort möchten die Behörden aus Angst, dass dort eine Suchwelle nach weiteren Säcken ausgelöst werden könnte, nicht bekannt geben.
Für Buddelfreunde sei erwähnt, dass die Hütte, in der sich NSDAP Gauleiter Telschow versteckte, bei Sommerbeck lag.
Intermax says
Sehr seltsam… Im 3. Reich wurden überhaupt keine Goldmünzen geprägt und die abgebildete Münze, die wie eine Goldmünze wirkt, ist im Original aus Silber!
Bullion Investor says
Es handelt sich bei dem Bild lediglich um eine schemenhafte Abbildung zur optischen Unterstreichung des Artikels und nicht um ein Original-Foto des Goldfundes. Bedauerlicherweise haben wir versäumt extra darauf hinzuweisen.
Drudenfuß says
Das mit dem Foto ist ja nun geklärt. “Goldmünzen aus der Nazizeit” bedarf aber auch einer Erklärung. Die Reichsbank hat keine Goldmünzen geprägt. Gut, das behauptet der Text auch nicht. Aber was nun für Münzen in den Beuteln waren, wäre schon interessant. Daß die Reichsbank die Beutel mit der damals üblichen Plombe verschlossen hat, sagt ja nichts über den Inhalt aus. Oder ist es gar kein “Sensationsfund”?
Dr. med. Wurst says
Guten Tag,
die Suche mit Metalldetektoren muss nicht angemeldet werden. Das ist totaler Quatsch. Es müssen Nachforschungen zum Zwecke der Entdeckung von Boden-/Kulturdenkmälern angemeldet werden. Wenn man mit dem Detektor nach Oma Tüttelbeks Schlüsselbund sucht, oder Freude an der Suche nach 100 Jahre alten Hufeisen hat, ist die Suche genehmigungsfrei, da es sich nicht um Boden- oder Kulturdenkmäler handelt. Auch Umweltfreunde, die gerne Ziehlaschen, Alufolie und Getränkedosen aus dem Wald sammeln möchten, bedürfen keiner Genehmigung.
Hier wird unreflektiert Amtspropaganda kolportiert, die einfach jeglicher Gesetzesgrundlage entbehrt. Lesen Sie doch bitte selbst in den einschlägigen Rechtsvorschriften nach (DSchG).
Knut says
Was für ein Vollidiot!
Und was bekommt er jetzt? Lob und Anerkennung und einen feuchten Händedruck von einem Staatsdiener?
Ausbuddeln und ab in den Tresor damit. Oder hat er vielleicht 2000 Münzen gefunden und davon sind dann 200 an den Staat gegangen? 😉
Roman S. says
Geldsäcke von der Reichsbank verplombt mit Goldmünzen im erheblichen Wert tauchen nicht jeden Tag auf. Natürlich können das nur Goldmünzen drin sein, die VOR der Nazi-Zeit herausgegeben worden sind. Bekanntlich gibt es keine deutschen Goldmünzen aus der NS-Zeit – genausowenig wie es deutsche Münzen mit Adolf Hitler gibt. Bemerkenswert an der Geschichte ist a) daß der Finder das Finden der Goldmünzen ordnungsgemäß angezeigt hat und offensichtlich keine Goldmünzen entnommen hat und b) den Beutel seit mehr als 60 Jahren offensichtlich niemand gefunden hat.
Wer genau wissen will, was drin war, muß bis Dienstag nächster Woche warten, dann wird es veröffentlicht. Jetzt hat das Ding 60 Jahre im Boden gelegen, da kann man noch 4-5 Tage warten, bis es eine exakte Inventarliste gibt 😉
Wenn der Fund eine Allerweltsnachricht ist, bitte ich um Hinweis, wo denn dieses Jahr noch weitere Säcke mit Goldmünzen, verplombt von der Reichsbank mit Hakenkreuz und Reichsadler gefunden worden sind.
Roman S. says
Die Rechtslage bezüglich Ausgrabungen aufgrund der Suche mit Metalldetektoren und der Suche an sich, ist anschaulich hier zusammengefasst:
http://www.sondengaenger-deutschland.de/recht/sondengaengerrechtslage.html
rote_pille says
hätte ich so einen fund gemacht, hätte der staat nicht eine unze davon je wieder gesehen! die werden das entweder in einem museum vergraben, wo niemand was davon hat, oder zu geld machen, welches sie dann für illegale zum fenster rauswerfen!
Bernd says
Sondengänger werden zunehmend kriminalisiert! Durch Gesetze wird der bloße Einsatz eines Metallsuchgerätes – egal zu welchem Zweck – als Straftat deklariert. Siehe Denkmalschutzgesetz Schleswig-Holstein.
Super Wario says
In den meisten Ländern ist die Suche mit Detektor genehmigungspflichtig, egal wo man was sucht. Das ist in den Denkmalschutzgesetzen nachzulesen und es geht auch nicht um die Kriminalisierung oder das Einkassieren der Funde, sondern um eine Zusammenarbeit. Ich musste noch keinen Fund abgeben. Alles andere ist nonsense