Von A wie Apfelsaft bis Z wie Zucchini: Sind die ewig gleichen Preise beim Einkaufen nicht zum Verzweifeln? Ganz Deutschland klagt über mangelhafte Vitalität der Preissteigerungen. Wo bleibt der Spaß, wo die Spannung, wo das ersehnte Einkaufserlebnis mit Adrenalinfaktor? Schöpfen Sie Mut: Die neuesten Inflationszahlen lassen gelangweilte Konsumenten erleichtert aufatmen.
Steigende Inflation – endlich wieder Spaß im Supermarkt
1, 9% Inflation im Juli: Mit dieser attraktiven Zahl begeisterte das Statistische Bundesamt am Dienstag die Republik, die angesichts der viel zu geringen Realzinsverluste auf den Sparbüchern bereits deutliche Zeichen emotionaler Überspanntheit sendete.
Besonders schön: Nicht nur Lebensmittel, sondern fast alle Bereiche, die für den Normalsterblichen insgesamt das Gros der finanziellen Belastungen ausmachen, können überdurchschnittliche Preissteigerungen verzeichnen. Hier eine kleine Auswahl verschiedener Teuerungsraten, die Spaß macht:
- Energie: 2,9%
- Tabakwaren: 3,6%
- Zeitschriften: 4,1%
- Nahrungsmittel: 5,7%
- Strom: 11,9%
Sie meinen, 5,7% Preissteigerung für Nahrungsmittel sei noch nicht geeignet, für gute Laune zu sorgen? Keine Panik, kein Anlass zur Verzweiflung: Gerade für die klassischen Lebensmittel des täglichen Bedarfs dürfen Sie endlich wieder deutlich tiefer in die Tasche greifen. Hier unsere Highlights, um Ihnen den Tag zu versüßen:
- Eier und Milchprodukte: 6,1%
- Gemüse: 11,7%
- Speiseöl: 15,4%
- Butter: 30,8%
- Kartoffeln: 44,0%
Fröhliches Fazit: Sie müssen Ihr Geld nicht mehr zum Fenster hinauswerfen. Werfen Sie es einfach mit Schwung in die Ladenkasse des Supermarkts. Das macht genauso viel Spaß und raschelt außerdem ganz toll.
Steigende Inflation – auch die Wirtschaft freut sich
Wie Sie bereits wissen, wenn Sie der Informationspolitik der Notenbanken aufmerksam folgen, stellt Deflation, also fallende Preise, eine akute Bedrohung für die Wirtschaft dar, vor der Sie sich fürchte müssen und die von den Währungshütern deshalb entschieden bekämpft wird. Inflationsraten im Bereich von 2% hingegen sind richtig, gut und ökonomisch sinnvoll. Wir glauben allerdings, dass die Entschlossenheit nicht an dieser Schwelle haltmachen darf. Warum 2% Preissteigerungen im Durchschnitt ? Warum nicht 3 bis 4%, so wie es namenhafte Wirtschaftswissenschaftler bereits für richtig befunden haben?
Es ist natürlich auch richtig. Und was ist mit dem Vorwurf, die Billigung hoher Inflationsraten diene nur dem Zweck, hochverschuldeten Staaten dabei zu helfen, ihre Verbindlichkeiten loszuwerden, gleichzeitig aber liefen breite Bevölkerungsschichten Gefahr zu verarmen? Nein, das kann nicht sein und das darf nicht sein: Die Rente ist sicher und niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.
Steigende Inflation – Wie steht’s mit Gold und Silber?
Gold und Silber haben die Eigenschaft, in Zeiten steigender Inflation als langfristiger Wertspeicher perfekt zu funktionieren. Überlegen Sie also vor einem Kauf von Münzen und Barren genau, ob Sie sich von den Edelmetallen wirklich den ganzen Spaß einer zukünftig wieder stärker anziehenden Inflation entgehen lassen möchten. Haben Sie das nötig?