GOLDREPORT

Goldverbot in Großbritannien

Den meisten Anlegern ist nur das Goldverbot in den USA bekannt, welches Roosewelt 1933 erließ, die wenigsten wissen aber, daß es auch Goldverbot in Großbritannien gab. Steigende Goldpreise waren schon immer der Regierung ein Dorn im Auge, doch in Großbritannien ging man mitten in Europa noch einen Schritt weiter und so lange ist das gar nicht her.

Goldverbot mitten in Europa

1966 erließ der englische Premier Harold Wilson in Großbritannien ein Goldverbot. Zunächst wurde per Gesetz das Prägen von Goldmedaillen und Münzen in Großbritannien verboten. Lediglich Produkte, die nachweislich exportiert wurden oder nachweislich bei Sportwettkämpfen als Preise (Gedenkmedaillen) eingesetzt wurden, waren ausgenommen.

Doch damit nicht genug. Allen britischen Bürgern war verboten, Goldmünzen zu kaufen oder sonstwie zu erwerben und es war auch verboten, mehr als 4 Goldmünzen zu besitzen. Wer mehr Goldmünzen hatte, mußte dieser der Bank of England abliefern, da diese damit das Britische Pfund absichern und vom Goldkurs her verbessern wollte.

Es gab in Großbritannien nur zwei Ausnahmetatbestände: Sammler, die nachweisen konnten, daß sie schon länger sammelten und numismatische Goldmünzen besaßen durften diese ebenso behalten, wie die Besitzer von Goldmünzen, die älter waren als das Prägejahr 1838.

Münzsammler mußten aber bei der Zentralbank eine Sondergenehmigung beantragen, die auch nicht in jedem Fall erteilt wurde. Stellte man einen Antrag auf eine Genehmigung, mußte man also damit rechnen, schlafende Hunde zu wecken…

Die Bevölkerung hatte zuvor aus Angst vor weiterer Währungsentwertung (Inflation) massiv in Goldmünzen investiert. Von 1960 bis 1965, also kurz vor dem Goldverbot hatten sich die Goldimporte nach England mehr als verhundertfacht, auf zuletzt 8.582.00 britische Pfund. Das war der britischen Zentralbank zuviel.

Erst 1971 setzte der britische Premierminister Edwarth Heath die Goldverbotsbestimmungen, die in einer Exchange Control Order festgelegt waren, außer Kraft.

Die Ausnahmebestimmung für alte Goldmünzen vor 1838 ist noch heute ein Grund dafür, daß viele Briten lieber alte Goldmünzen wie gebrauchte Sovereigns statt neue Goldmünzen kaufen. Im Falle eines erneuten Goldverbots glauben Sie, daß alte Goldmünzen wieder ausgenommen werden könnten.

Auch heute kaufen die Briten aus Angst vor weiterer Pfund-Entwertung Goldmünzen. Der steigende Goldpreis in Pfund gibt Ihnen Recht.