Silber macht es seinem goldenen Kollegen nach und kann in diesem Jahr eine sehr gute Preisentwicklung verbuchen. Am Mittwoch (27. April 2016) stand der Silberpreis mit 17,30 USD pro Unze auf seinem bisher höchsten Stand seit Mai 2015. Ein Grund ist die steigende Nachfrage nach Industriemetallen.
Analysten haben gute Aussichten für Silber
Im Vergleich zu Gold hat Silber momentan die Nase sogar vorn. In diesem Jahr ist der Silberpreis bereits um über ein Viertel gestiegen. Wahrscheinlich widmen sich Anleger vermehrt dem silbernen Kollegen von Gold, da dieses sein 13-Monatshoch im März nicht weiter halten konnte und sich mittlerweile sogar auf einer leichten Talfahrt befindet.
Darf man Analysten der Deutschen Bank Glauben schenken, könnte Silber sogar auf 20 USD per Unze steigen. Der Grund für diese Annahme liegt in der historischen Entwicklung und Beziehung zwischen Gold und Silber. Demnach könnte die Gold:Silber-Ratio auf 66,6 fallen, wenn Gold weiterhin in einer Spanne um 1.250 USD pro Unze gehandelt wird. Diese Ratio war auch der durchschnittliche Wert innerhalb der Jahre 1983 und 2003. Silber könnte davon ausgehend auf 18,8 USD pro Unze steigen. Falls die Ratio zwischen Gold und Silber sogar auf 61,1 fallen sollte – dies war der Durchschnitt im Jahr 2013 – könnte der Silberpreis bald sogar 20,50 USD per Unze betragen.
Eine sinkende Produktion und eine steigende Nachfrage lassen den Silberpreis steigen
Auch die Bank of America Merrill Lynch schätzt den Silberpreis auf 16,46 USD pro Unze. Aktuell beträgt der durchschnittliche Preis 15,18 USD. Laut der Analysten rührt der Preisanstieg aus einer sinkenden Produktion und einer steigenden Nachfrage aus der Industrie. Ein Großteil der Nachfrage wird dabei von Legierungen, Elektronik und Photovoltaik abgedeckt.
Silber wird übrigens nur zu einem Anteil von 30 Prozent aus reinen Silberminen gewonnen. Der Rest fällt bei der Produktion von Zink und Blei an. Jedoch stehen in naher Zukunft einige Schließungen bei den Zink- und Bleiminen an, weswegen die Produktion zurückgehen wird.
Anleger entscheiden sich ebenfalls vermehrt für Silber
Hinzukommt, dass einige Anleger einen Wechsel von Gold zu Silber vollzogen haben. Zudem sind Großspekulanten wie Hedge-Fonds positiv auf das silberne Edelmetall gestimmt. Sie erhöhten enorm ihre Wetten zum Anstieg des Silberpreises in den letzten Wochen, wodurch auch hier ein Rekord bei den Netto-Long-Positionen erreicht wurde.
Die Long-Positionen erreichen laut CFTC bis zum 19. April 2016 einen Wert von 378,6 Millionen Unzen, was 11.773 Tonnen Silber entspricht. Dies ist der höchste Wert seit dem Jahr 2006, als die Daten erstmal erhoben wurden. Gleichzeitig fand eine Senkung der Short-Positionen statt, wodurch die Netto-Long-Positionen nun bei 10.311 Tonnen liegen. Im Vergleich dazu betrug jene Position im dritten Quartal 2015 lediglich 1.610 Tonnen.