Goldmünzen und Silbermünzen können einen vor dem Weltuntergang bewahren, hat der US Sektierer Larry Bates über christliche Rundfunkprogramme verbreiten lassen. Wenn das mysteriöse Babylon komme, könne mit den Goldmünzen und den Silbermünzen den religiösen und auch ökonomischen Kollaps finanziell besser überstehen.
Ein an sich nicht völlig falsche Behauptung: In Finanzkrisen ist man zumeist mit Gold- und Silbermünzen ganz gut aufgestellt. Bei Währungszusammenbrüchen etc. dürfte dies erst recht gelten. Dies lehrt zumindestens die Geschichte.
Hunderte Gläubige sandten Millionen für Goldmünzen
Hunderte Gläubige vertrauten Larry Bates und hielten ihn für einen ehrenvollen Christen. Sie überwiesen ihm Millionen Dollar auf sein Konto, aber zahlreiche Kunden sahen nie auch nur eine Münze. Bei 400 Kunden aus dem Zeitraum von 2002 bis 2013 besteht der Verdacht, dass sie Großteile des Geldes nicht etwa durch Mißwirtschaft ausgaben, sondern schlichtweg für sich selber abzwackten.
21 Jahre Gefängnis
Im September wurde Larry Bates nunmehr zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Larry Bates, der schon 73 Jahre alt ist, wird das Ende seiner Haft wohl nicht erleben. Die lange Haft wird voraussichtlich auch verhindern, dass er eine finanzielle Wiedergutmachung leisten kann. Im Gefängnis wird er keine Reichtümer verdienen können. Da hilft es auch voraussichtlich auch nicht, dass ihn der Richter gebeten hat, 21 Millionen Dollar an Geschädigte zu erstatten. Seine Söhne und seine Frau haben ebenfalls Haftstrafen erhalten.
First American Monetary Consultants
Ein Teil der Bates-Familie hat offensichtlich über Büros der First American Monetary Consultants in Memphis und Boulder (Colorado) gewirkt, – Kunden wurden aber in den ganzen USA gewonnen. Weil Bates früher (1971-1976) als Demokrat politisch in Tennessee aktiv war, sind viele Anhänger seinen über Radio und TV verbreiteten Spots gefolgt und wollten mit den Gold- und Silbermünzen vor einem religiösen Fanal und einem ökononomischen Untergang gewappnet sein. Von den insgesamt 87 Millionen Dollar, die überwiesen worden waren, fehlen laut Gericht Lieferungen für mindestens 26 Millionen Dollar, aber es fanden sich Nachweise, dass die Familie ein ansehliches 930 qm großes Haus in Middleton (Tennessee) erworben hatte. Eine Kundin aus Kerrville, Texas hatte mehr als 1,8 Millionen US-Dollar überwiesen, ein Pfarrer aus Mesa, Colorado glaubte auch an religiöses Glück durch Goldmünzen und überwies mehr als $200.000.
Den First American Monetary Consultants hatte Bates Senior als Inhaber und Vorstand sein Gesicht gegeben. Im Memphis hatte man ein schönes Haus als Firmensitz bezogen: Google Maps
Larry Bates hatte in Videos wie diesen seine Kunden eingefangen:
Aktiver Betrug
Im Laufe des Verfahrens konnte dem Schädiger nachgewiesen werden, dass er jahrelang geplant und vorbereitet aktiv wissentlich die Kunden betrogen hat und Millionenbeträge für eigene Zwecke verwendet hat. Dazu hat er religiöse Gefühle von Anlegern und Gläubigen schamlos ausgenutzt, was den Richter zu der auch für amerikanische Verhältnisse hohen Strafe veranlasste.
Bates hatte den Anlegern zwischenzeitlich als Begründung für Lieferschwierigkeiten weismachen wollen, dass die staatliche amerikanische Münzprägestätte US Mint geschlossen sei und deswegen Goldmünzen der American Eagle Serie nicht ausgeliefert werden können.
Weblinks
- http://time.com/4929786/larry-bates-end-of-world-coin-scheme/
- http://www.christianpost.com/news/christian-politician-larry-bates-gets-21-years-in-prison-for-multimillion-dollar-end-times-coin-scheme-198470/