Die jüngst veröffentlichten Daten zum Außenhandel durch die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) für Januar diesen Jahres belegen deutliche Rückgänge sowohl bei den Goldexporten als auch bei den Goldimporten der Schweiz im Vergleich zum Vormonat.
Goldexporte – größte Nachfrage aus Asien
Als eine der wichtigsten Drehscheiben im Handel mit Gold hat die Schweiz im Januar insgesamt 147,8 Tonnen des gelben Edelmetalls im Wert von 5,2 Milliarden Schweizer Franken (ca. 4,7 Milliarden Euro) ausgeführt. Im Vergleich zum Dezember mit 215,2 Tonnen wurde somit 31,4 Prozent weniger Gold ins Ausland geliefert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg der Wert um 9,5 Prozent.
Die größte Goldlieferung aus dem Alpenland in Höhe von 43,4 Tonnen netto ging an China. Dies entsprach zweimal so viel wie im Vorjahreszeitraum, jedoch 27 Prozent weniger als im Vormonat. Zweitwichtigstes Abnehmerland auf Nettobasis war Indien mit 39,7 Tonnen. Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong sicherte sich im Januar 24,2 Tonnen netto aus der Schweiz und belegte somit Platz drei auf Abnehmerseite.
Darüber hinaus flossen 10,9 Tonnen Gold an den asiatischen Stadtstaat Singapur. Saudi-Arabien erhielt 24,2 Tonnen.
Goldimporte – große Lieferungen aus Venezuela
Das Schweizer Importvolumen lag ebenfalls unter dem Niveau des Vormonats. Es beliefe sich auf insgesamt 201,43 Tonnen im Wert von 5,9 Milliarden Schweizer Franken (ca. 5,4 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sanken die Lieferungen um 10 Prozent. Verglichen zum Vormonat betrug der Rückgang sogar 28,9 Prozent. Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Schweiz 283,4 Tonnen eingeführt.
Einmal mehr erwies sich Großbritannien im Januar als wichtigstes Bezugsland. Es lieferte 61,2 Tonnen auf Nettobasis und damit mit Abstand das meiste Gold in das Alpenland. An zweiter Stelle der Bezugsländer überraschte diesmal Venezuela, indem es 35,8 Tonnen im Wert von 1,27 Milliarden Schweizer Franken (ca. 1,15 Milliarden Euro) an die Schweiz abgab. Vor dem Hintergrund des laufenden Ölpreisverfalls und Besorgnis erregender Inflationswerte benötigt das südamerikanische Land dringend Devisen. Wie Medien zuletzt berichteten, soll Venezuela gewillt sein dafür seine Goldreserven einzutauschen bzw. verhandele mit der Deutschen Bank über einen Gold-Swap-Deal.
Argentinien belegte mit Lieferungen in Höhe von 18,9 Tonnen Platz drei der Bezugsländer. Größere Mengen Gold erhielt die Schweiz zudem aus dem Andenland Peru (9,1 t) und Usbekistan (10 t).
Nach Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung beziehen sich die Daten des Schweizer Außenhandels bei dem Edelmetall auf gegossene Goldbarren („Gold, einschließlich platiniertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken, ausgenommen als Pulver“).
Die vier führenden Raffinerien des Alpenstaats zählen zu den zehn größten Goldverarbeitern weltweit und stehen als Barrenproduzenten auf der „Good Delivery List“ der London Bullion Market Association (LBMA).