Das deutsche Pfandkreditgewerbe hat in einer jüngsten Aussendung vor der zunehmenden Anzahl an gefälschten Goldmünzen und Goldbarren gewarnt. Weder auf Feinheitsstempel im Goldschmuck noch Gewichts- und Feinheitsangaben auf Goldbarren sei mittlerweile Verlaß.
Auch mit Zertifikat eingeschweisste Goldbarren werden mittlerweile in Asien gefälscht, – sowohl Zertifikat wie auch die Goldbarren seien dann falsch.
Sowohl aus Osteuropa wie auch aus Asien tauchen gefälschte Goldwaren auf: Bei Goldschmuck seien es häufig “goldene” Eheringe, die aber tatsächlich einen Kupferkern beinhalten oder aber “Versace”-Halsketten aus “Gold”, die aber tatsächlich ein Bleikabel als Füllung beinhalten.
Joachim Struck, der Vorsitzende des Zentralverbands des Deutschen Pfandleihgewerbes weist auf ganze Banden aus Osteuropa hin, die durch den Verkauf derart wertloser Falsifikate versuchen, Gewinne zu machen.
Am Markt tauchten auch Goldbarren und sogar Goldmünzen mit Wolframkern auf, die ein nahezu identisches Gewicht wie die Original gehabt hätten, da Wolfram als einziges Material ein ähnliches spezifisches Gewicht wie Gold hat.
Wo der Laie sich u.U. durch eine professionell wirkende Blisterverpackung und ein “Zertifikat” blenden lässt, können aber profesionelle Pfandleiher – wie auch Münzhändler – mit modernen Prüfgeräten die Fälschung immer noch zuverlässig von Originalen unterscheiden. Magnetwaagen, Röntgenfluoreszenzspektrometer und Ultraschall-Meßgeräte gehören mittlerweile zur Standard-Ausstattung viele Pfandleiher und auch Münzhändler.
Während Röntgen-Analysegeräte nur die Oberfläche der zu untersuchenden “Goldbarren” und “Goldmünzen” erfassen, könne mit Ultraschallgeräten schnell festgestellt werden, ob ein Goldbarren homogen aus Gold oder aus Wolfram plus Goldschicht besteht.
Der sicherste Weg, echtes Gold zu erwerben, ist immer noch der, daß man Goldbarren und Goldmünzen nur aus sicherer Quelle kauft. Trödelmärkte und unbekannte, womöglich im fernen Ausland ansässige Anbieter auf Auktionsplattformen gehören sicher nicht dazu.
Wer beispielsweise bei Mitgliedern des Berufsverbands des Deutschen Münzenfachhandels ( www.muenzenverband.de ) einkauft oder bei Händlern, welche auf www.Bullion-Investor.com gelistet sind, hat schon einmal zwei zusätzliche Sicherheitslinien eingezogen, die einen Kauf von Fälschungen sehr unwahrscheinlich machen.
Jeder Käufer sollte zudem Goldbarren und Goldmünzen nach Erhalt mindestens nachwiegen. Schon häufig wurden plumpe 50-Gramm-Goldbarren-Fälschungen verkauft, die aber nur 35 Gramm gewogen haben. Für einen 50-Gramm-Goldbarren eindeutig zu wenig.
In Deutschland ist das Anbieten gefälschter Goldmünzen und Goldbarren verboten!
Goldmünzen wie der Maple Leaf oder das australische Känguru, die im Original 31,1 Gramm wiegen sollten, wiegen bei Bezug aus seriöser Quelle auch 31,1 Gramm, sind ggf. leicht übergewichtig, aber niemals untergewichtig, da die Münzprägestätte untergewichtige Münzen (genau wie zu stark übergewichtige) wieder einschmilzt. Eine Goldmünze Maple Leaf, die also 29,5 Gramm wiegt, ist ebenso garantiert falsch, wie ein Maple Leaf, der 33 Gramm wiegt.
Beides kann man als Betrüger zur Zeit einfach über asiatische Internetplattformen bestellen. Testbestellungen haben ergeben, daß solche Fälschungen auch den deutschen Zoll ungestoppt passieren.
In Deutschland ist das Anbieten solcher gefälschten Goldmünzen und Goldbarren im Übrigen verboten. Nachgemachte Münzen und Barren müssen eindeutig als solche kenntlich gemacht werden, z.B. durch die Einprägung “Copy” oder ähnlich. Zahlreiche Fälschungsanbieter sparen sich diesen Zusatz und eröffnen damit Kleinkriminellen ein weites Betätigungsfeld.