Die Mehrheit der Briten hat entschieden, dass das Vereinigte Königreich zukünftig nicht mehr Teil der Europäischen Union sein soll. Infolge dessen wurden an der Börse weltweit rund fünf Billionen Dollar an Wert vertilgt.
Brexit statt Grexit
Durch diese neue Situation in den europäischen Staaten fühlen sich viele Anleger bestrebt sich nach einer Absicherung umzusehen. Bis Freitagmorgen sah dies noch anders aus, denn die Nachfrage nach Edelmetalle war nicht ganz so überwältigend. Doch nun gibt es eine ähnliche Situation wie nach der Schuldenkrise Griechenlands in den Jahren 2011 und 2012. Statt Grexit heißt es nun Brexit und Aktien sind aktuell alles andere als beliebt. Daher werden Edelmetalle als Absicherung gekauft. Ähnlich wie nach der Krise in Griechenland erfreut sich Gold nun wieder großer Beliebtheit, aber auch Silber befindet sich auf einem steigenden Kurs.
Kleiner, aber feiner Unterschied
Einen kleinen Unterschied gibt es jedoch: Im Sommer 2011 erreichte die Feinunze Gold einen Preis von 1.921 US-Dollar. Der derzeitige Wert liegt 45 Prozent darunter. Aus diesem Grund bliebt die weitere Entwicklung an den Aktienmärkte abzuwarten. Vielleicht gibt es eine neue Aufwärtsbewegung für Gold. Aus rein charttechnischer Sicht spielt die Marke von 1.307 Dollar eine entscheidende Rolle. Wenn es Gold schafft, diese deutlich zu übersteigen, würde das neue Kursziel bei 1.392 Dollar liegen. Laut den Rohstoffexperten der Saxo-Bank könnte diese Zielmarke jedoch schnell erreicht werden. Grund hierfür sind die Unsicherheiten an den Finanzmärkten. Demnach wären innerhalb des kommenden Jahres Notierungen um 1.550 Dollar denkbar.
Auch Silber klettert etwas
Nach einem Tief von fünf Jahren kommt nun auch Silber wieder auf Touren. Das Rekordhoch betrug in der jüngsten Vergangenheit 48 Dollar. Nach der Schuldenkrise in Griechenland verlor das Edelmetall jedoch circa 70 Prozent seines Wertes. Seit dem Herbst vergangenen Jahres geht es wieder bergauf. Seitdem konnte Silber um 30 Prozent steigen und ein Abbruch dieses Trends ist vorerst nicht in Sicht. Dank des steigenden Gold-Preises könnte auch Silber bald einen Wert zwischen 18,80 und 19,45 Dollar erreichen.
Widerstandsbereich muss durchbrochen werden
Aufgrund der auferlegten ETFs (Exchange Traded Funds) sind die gehandelten Volumina für Silber allerdings geringer als jene auf dem Goldmarkt. Dadurch können die Kursbewegungen des Silbermarktes schlechter vorausgesagt werden und Trendbewegungen lassen sich nur schwer berechnen. Wenn es Silber schafft, den Widerstandsbereich von 20 beziehungsweise 21 Dollar zu durchbrechen, kann allerdings mit einer weiteren Bewegung nach oben gerechnet werden.
Es bleibt also weiter spannend auf den Gold- und Silbermärkten.