GOLDREPORT

Streikende Minenarbeiter in Südafrika ziehen Goldpreis nach oben

Die Minengesellschaften in Südafrika kommen nicht zur Ruhe. Auch nachdem über 40 Menschen bei den Aufständen in einer Platinmine des Lonmin-Konzern getötet worden sind, streiken aktuell noch tausende Minenarbeiter in Goldminen und Platinminen für mehr Lohn und bessere Sicherheitsvorrichtungen.

Die Gewinnungskosten für Gold und Platin steigen nicht nur deshalb, weil man immer tiefer in die Erde graben muß, um überhaupt noch auskömmliche Goldadern zu finden, sondern, weil die Menschen, die das tun, nicht länger bereit sind, dies für einen Hungerlohn unter unmenschlichen Bedingungen zu tun.

Goldgewinnung inzwischen aus 4km Tiefe

Mittlerweile wird Gold bereits aus Minen, die mehr als 4km unter der Erdoberfläche liegen, gewonnen. Der reine Goldgewinnungspreis hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Haben viele Minengesellschaften vor fünf Jahren noch Gold zu rund 600 Dollar/oz aus der Erde holen können, liegen die Förderkosten jetzt bereits bei zahlreichen Minen bei 1400 Dollar/oz und höher.

Dies bringt die Minengesellschaften, die teilweise Produktionen über Jahre im Voraus verkauft haben, in Probleme.

Arbeiter in den Goldminen verdienen in Südafrika bei schwerer körperlicher Arbeit unter Bedingungen, die sicherheits- und gesundheitstechnisch in Europa unzulässig wären, im Monat aktuell rund 400 Euro bei deutlich über 40 Stunden Wochenarbeitszeit, – 4km unter der Erde. Ohne natürliches Licht. Mit der hohen Wahrscheinlichkeit, sich eine mindestens eine Staublunge einzuhandeln.

Die Minenarbeiter fordern für diese harte, sicher nicht gesundheitsförderliche Arbeit eine Lohnverdoppelung auf rund 800 Euro/Monat. Die Minengesellschaften arguementieren, daß man den Minenarbeitern ja grösstenteils auch Wohnmöglichkeiten biete, -damit sind meist einfache Blechhütten in Minennähe gemeint.

Was ist zukünftig zu erwarten?

Man muß also auch zukünftig davon ausgehen, daß der Goldpreis weiter steigt, weil die Produktionskosten weiter steigen werden. In 2-3 Jahren wird kein Minenarbeiter mehr in Südafrika für 400 Euro im Monat arbeiten, – die Löhne werden sich mehr und mehr westlichen Verhältnissen angleichen, – ebenso wie die Sicherheits- und Gesundheitsstandards. Alles das kostet Geld, was auf den Goldpreis umgelegt werden muss.

Synthetisches Gold?

Dieser hat daher – sofern es nicht jemandem gelingt, Gold synthetisch herzustellen – nur eine Chance: Der Goldpreis muß weiter steigen.

Auch den aktuellen Goldpreis von ca. 1350 Euro/oz wird man in 2-3 Jahren als “billig” empfinden und sich fragen, warum man auf dem Niveau nicht mehr gekauft hat…