So manch Geldanleger will seine Goldmünzen oder Goldbarren nicht selber verwahren, sondern hält eine Bank für einen guten Ort, solche Wertsachen zu verwahren. Auch in der Schweiz oder Liechtenstein haben viele, vor allen Dingen vermögendere Anleger, Gelder oder Gold deponiert. Das man Goldbarren und Goldmünzen am besten selber deponiert, beweist der jüngste Fall aus Liechtensein, bei dem jetzt von der Staatsanwaltschaft Anklage erhoben wurde.
Geld und Goldmünzen weg – 10 Mio Schaden
Dem 46-jährigen ehemaligen Vizedirektor einer liechtensteinischen Bank wird Betrug und Veruntreuung vorgeworfen. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft, die monatelang ermittelt hat, soll er zwischen November 2006 und Mai 2017 mindestens 13 Kunden der Bank um insgesamt mindestens 10,5 Millionen Schweizer Franken geschädigt haben. Er soll laut Anklage z.B. auch Goldmünzen zur Hinterlegung und Gelder von Kunden angenommen haben, die er aber nicht hinterlegt oder eingezahlt haben soll, sondern selber für sich verwendet habe. Der Beschuldigte befindet sich in Untersuchungshaft, was am 30.10.2017 zuletzt verlängert wurde.
Teilgeständnis abgelegt
Natürlich gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung, aber der Angeklagte hat bereits ein Teilgeständnis abgelegt. Vorgeworfen wird ihm u.a. auch das Fälschen von Emails, Belegen, Überweisungen und Vergütungsaufträgen. Gelder seien auf Travel-Cash-Karten umgeleitet worden, die vom ehemaligen Bankdirektor genutzt worden waren. Staatsanwalt Dr. Robert Wallner bestätigte, dass drei Beamte der Kriminalpolizei fünf Monate lang die Vorgänge aufgearbeitet haben, u.a. seien auch Einzahlungen über 550.000 Euro und 33 Goldmünzen von Kunden entgegen genommen worden, aber von ihm veruntreut worden.
Der Vorfall dürfte das Vertrauen in Banker weiter erschüttern.