Goldkurs — Draghi versucht vergeblich Goldpreis zu drücken

Am Donnerstag dieser Woche hat Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank EZB den Goldpreis nur kurz nach unten schicken können. Draghi hatte angekündigt, daß die EZB alle erforderlichen Mittel ergreifen würde, um die Wirtschaft in Europa anzukurbeln. Dazu können auch weitere Zinssenkungen gehören.

Wohin er allerdings noch weiter senken möchte, die sich schon auf einem Rekordtief von 0,05% (Referenzzinssatz) befinden, ist nicht bekannt. Der Spitzenrefinanzierungssatz wurde jedenfalls bei 0,30% und der Zinssatz für die Einlagefazilitäten bei -0,2% belassen.

Weil sich der Ölpreis auf einem verbraucherfreundlichen Niveau bewege, seien Inflationsbefürchtungen für Deutschland obsolet. Nach Draghis Äusserungen sank der Euro gegen Dollar nur leicht: 1% schwächer.

Goldpreis fiel nur leicht, ist immer noch deutlich über 1000 Euro

Die Goldfutures zur Lieferung im Dezember fielen um 0,98% auf rund 1122$ pro Feinunze.

Zum Wochenschluß notierte der Goldpreis in Euro immer noch bei 1006,98 Euro/oz

Der letzte notierte Spot-Goldpreis in US$ lag am Freitag mit 1123,80 US$/oz sogar wieder über den Niedrigständen der Goldfutures für Dezember.

Draghi hat nur stumpfes Schwert gegen den Goldpreis

Mario Draghi hat nur noch stumpfe Schwerter gegen den Goldpreis: Die Zinsen der EZB, zu denen sich Geschäftsbanken Geld leihen können, sind quasi schon bei NULL, weitere Senkungen nur schwer möglich. Zudem kommen die Kredite der EZB an Geschäftsbanken zum Großteil nicht in der Wirtschaft an, da die Banken mit dem Geld lieber spekulieren, als es an Wirtschaftsteilnehmer zu verleihen, – so klagt die Wirtschaft in Deutschland.

Die EZB könnte Goldbestände verkaufen, um den Goldpreis zu senken. Dies hätte aber den Nachteil, daß sie dann auch kein Gold mehr hat und damit der Euro noch mehr an Glaubwürdigkeit verliert. Auch kann man seinen “Goldschatz” nur einmal verkaufen. Und dann ? Irgendwann würde die EZB wieder von der Realität eingeholt: Alles Gold wäre verkauft und dann sorgt schon eine konstante Goldnachfrage wieder für steigende Preise, die die EZB mangels eigenen Goldes nicht mehr drücken kann.

Goldpreis-Chart