PRESSE

Krügerrand statt Drachme in Griechenland – Griechen kaufen Gold statt Euro

Die Griechen haben in der Woche vor der Wahl täglich um die 700 Millionen Euro netto von den Konten abgehoben, – viele Griechen haben Euros in Goldmünzen umgetauscht.

Krügerrand und Sovereign die Favoriten in Griechenland

Besonders beliebt sind bei den Griechen die Goldmünzen Krügerrand und Sovereign, letzte zirkulierten ja zu Beginn der 50er Jahre in Millionenstückzahlen in Griechenland. Mehrere deutsche Edelmetallversender bestätigten auch vermehrt Bestellungen aus Griechenland.

Nach der Wahl am Sonntag hat sich das Geldabheben bei den Banken drastisch verringert. Am gestrigen Montag sei es netto zu keiner nennenswerten Veränderung gekommen, es gab zwar massenhaft Abhebungen, – zahlreiche Griechen haben aber auch Gelder, die sie vorher abgehoben haben, nun wieder eingezahlt, – netto hätte sich das ausgeglichen. Hier bleibt abzuwarten, wie die Griechen sich die nächsten Wochen verhalten.

Viele Griechen hatten Angst, daß unter einer Regierung der Syriza kurzfristig die Drachme wieder eingeführt worden wäre.

Aber auch nach dem Wahlausgang am Sonntag in Griechenland sind die grundsätzlichen Probleme in Griechenland nicht behoben:

– Es gibt immer noch keine vernünftigen Verwaltungsstrukturen

– Es gibt kein vernünftiges Steuereinzugssystem

– Es gibt immer noch Vetternwirtschaft und Leute, die auf Gehaltslisten von staatlichen Unternehmen stehen, aber nie dort gearbeitet haben

– Es ist immer noch nichts Wesentliches privatisiert worden, was eigentlich Auflage für Zuschüsse war

– Die Staatsverschuldung ist exorbitant hoch

– Der Staatshaushalt weist ein Defizit auf

– Die Zinslast ist zu hoch, das Zinsniveau ist zu hoch

All dies hat sich mit Wahlausgang am Sonntagabend in keinster Weise geändert. Nun müssen dort zwei Parteien miteinander auskommen, die sich vorher nur gestritten haben und die unterschiedliche Ansätze haben.

Es kommen auch schon die ersten Griechen, die über den mit der Troika verhandelten Sparplan „nochmal sprechen“ wollen, da man die armen Griechen nicht so strapazieren könne. Man möchte für die Geschenke aus der EU andere Konditionen aushandeln.

Der Euro-Austritt Griechenlands ist auch mit der Wahl noch lange nicht vom Tisch. Er ist nur zeitlich etwas nach hinten gerückt. Es kommt aber der Tag, wo Griechenland wieder Geld braucht und das muß irgendwo herkommen.

Wenn man einfach Euros druckt und sie den Griechen gibt, wird der Euro für alle Europäer weniger wert.

Genau deshalb kaufen Konstantinos und Giannikos aus Kreta Krügerrand und Sovereigns. Die können nicht einfach gedruckt werden und werden deshalb auch nicht wertloser.