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Griechenland Geld leihen, damit es die Schulden zurückzahlen kann… Asmussen-Vorschlag

EZB-Direktor Asmussen schlägt vor, daß man Griechenland Geld leiht, damit Griechenland Staatsschulden zurückzahlen kann, bzw. eigene Anleihen kauft.

Man solle also Griechenland Geld leihen, damit Griechenland geliehenes Geld zurückzahlen kann.

Gemäß Asmussen hätte dieser Vorschlag den Charme, daß Griechenland jetzt mit dem geliehenen Geld die eigenen griechischen Staatsanleihen zu rund 50% vom Markt weggkaufen könne und müsse diese nicht später zu 100% zurückzahlen.

Asmussen „vergisst“ bei diesem Vorschlag allerdings, daß sich dadurch das Rückzahl-Problem der Griechen, die ihre eigenen Schulden offensichtlich immer noch nicht alleine stemmen können, nur zeitlich verschiebt. Man gibt ihnen wieder eine „allerletzte“ Gnadenfrist, wie schon häufiger. Ohne weitgreifende strukturelle Änderungen in Griechenland wird Griechenland aber auch in naher Zukunft seine Schulden nicht vollumfänglich bedienen können.

Man verlagert durch eine solche Aktion nur das Rückzahlrisiko auf den, der jetzt Griechenland das Geld leihen soll, z.B. auf die EZB und damit zum Teil auch auf Deutschland.

Die Bundesregierung sieht den Asmussen-Vorschlag daher mit Zurückhaltung, um es vorsichtig auszudrücken.

Es ist auch zu befürchten, daß dann die Halter von Staatsanleihen auch die Kurse hochtreiben, wenn sie wissen, es gibt ein Budget für Rückkäufe…

Bundesbank-Präsident Weidmann hat daher auch richtig formuliert, man möge die Zentralbanken nicht überfordern, sie können die Krise nicht lösen, höchstens eine Weile finanzieren, aber eben nicht lösen. Dies müsse politisch und Strukturwandel geschehen.

Von durchgreifendem Strukturwandel oder einer höheren Steuerzahlungsmoral in Griechenland ist allerdings noch nichts zu spüren. Erst gestern hat einer der grössten Steuerzahler Griechenlands, „Coca Cola Griechenland“ die Abwanderung in die Schweiz verkündet.  Man hatte dem Unternehmen angekündigt, daß es zukünftig in Griechenland mehr Steuern zahlen möge. Nunmehr verlagert man den Sitz in die Schweiz – mit dem angenehmen Nebeneffekt, daß dort die Unternehmenssteuern signifikant niedriger sind. Wieder weniger Geld für den griechischen Staatssäckel 🙂