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Weitere Milliarden um Staatsbankrott in Griechenland zu vermeiden

Es zeichnet sich ab, daß die EU Griechenland mit weiteren Milliarden helfen will. In gemeinsamen Gesprächen mit EZB, IWF und der EU-Kommission zeichnet sich ab, daß wohl neue Kredite an Griechenland fliessen sollen, wenn diese bestimmte Auflagen erfüllen.

Das Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, Lorenzo Bini Smaghi hat auch schon Zahlen genannt, er rechnet mit einem Hilfsprogramm in Höhe von 60-70 Milliarden Euro, welches zusätzlich zu den bisherigen Hilfen der EU in Höhe von 110 Milliarden Euro unterstützen soll.

Ende Juni sollte eigentlich der IWF eine Tranche des bisherigen Kreditprogramms auszahlen, allerdings gilt dies als außerordentlich unsicher, da der IWF dies nur dann darf, wenn die Finanzierung des laufenden Programms für mindestens 12 Monate gesichert ist, – dies scheint nicht der Fall zu sein.

Damit bleiben eigentlich nur drei Möglichkeiten für Griechenland:

a) Griechenland bekommt kein Geld vom IWF und von der EU, schliddert damit in den Staatsbankrott und kann bereits diesen Sommer keine Polizisten, Beamten, Lehrer und Pensionen mehr bezahlen. Zu vermuten ist, daß man dies nicht zulässt

b) Die EU übernimmt den Teil des Kredites, den ansonsten der IWF gezahlt hätte, damit kämen zusätzliche Milliarden auf die EU-Länder zu

c) Gemeinsam mit IWF und EU wird ein neues Programm für Griechenland gestrickt

Griechenland-Kenner erwarten aber auch mit Lösung b) oder c) nur ein „Hinausschieben“ eines Staatsbankrottes, da in Griechenland immer noch keine „westlichen“ Strukturen hinsichtlich Steuereintreibung und -festsetzung existierten und die Bevölkerung schon jetzt auf die Barrikaden geht, wenn „harmlose“ Einschnitte verkündet werden.

Bis Ende Juni müssen sich die EU-Länder und der IWF auf das weitere Vorgehen in Sachen Griechenland geeinigt haben, – Ende Juni gibt es auch ein Gipfeltreffen, – bis dahin sollten die Staats- und Regierungschefs sich auf ein Hilfsprogramm geeinigt haben. Keines der Länder, die Griechenland helfen sollen, schwimmt im Geld, sondern alle Länder, die Griechenland helfen sollen, müssen sich selber weiter verschulden, um Griechenland zu helfen, die damit auch eine höhere Verschuldung bekommen.

Hier stecken sich also zwei Partner gegenseitig Geld in die Tasche, die beides keines haben. Ein interessantes Modell, man darf gespannt sein, wie das weitergeht.

Der griechische Finanzminister will bis dahin auch die MwSt-Sätze erhöht haben, um mehr Steuern einzunehmen.