PRESSE

Griechenland warnt vor globalem Schock

Liebe Leser,

am kommenen Donnerstag treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU zu einem Euro-Sondergipfel. Hauptprogrmampunkt: Griechenland und wie man dem Land aus der Schuldenkrise helfen kann.

Im Vorfeld schürt Evengelos Venizelos, der Finanzminister von Griechenland die Angst vor einer neuen Finanzkrise, falls Griechenland fallen gelassen würde wie seinerzeit die Investment Bank Lehman Bros. 2008. Er erinnert daran: „Unsere Schwäche ist unsere Stärke. Jeder erinnert sich gut an die Fehler, die die Bush-Regierung bei Lehman Brothers gemacht hat. Keiner sollte den Dominoeffekt unterschätzen.“

Trotz der Prüfung zahlloser Optionen sei bisher noch keine Lösung gefunden und Griechenland habe bisher keinem Vorschlag zugestimmt, der einem teilweisen Zahlungsausfall von Griechenland beinhalte. Wie sich die Regierung in Griechenland in naher Zukunft verhalten wird, sollte wieder ein Lösungsvorschlag mit teilweisem Zahlungsausfall von Griechenland diskutiert werden, bleibt vorerst Spekulation.

Es steht desweiteren ein zweites Rettungspaket für Griechenland im Raum, an dem private Gläubiger stärker beteiligt werden sollen. Venizelos: „Es kann ein Modell gefunden werden, das alle zufriedenstellt – die Mitgliedsstaaten, Deutschland eingeschlossen und die EZB.“

Wie wahrscheinlich es ist, dass private Gläubiger tatsächlich am Hilfspaket für Griechenland beteiligt werden, muss abgewartet werden. Z.B. Frankreich hat kein Interesse daran, den Privatsektor verpflichtend am Hilfspaket II zu beteiligen, da französische Banken ganz stark in Griechenland investiert sind. Sollte der Privatsektor wirklich beteiligt werden, könnten die französischen Banken ins Wanken bzw. in Schieflage geraten.

Auch in der EZB gibt es Stimmen, die einen teilweisen Zahlungsausfall Griechenlands nicht kategorisch verteufeln. EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sagte in einem Interview: „Es gibt einige Vorschläge, die einen sehr kurzlebigen teilweisen Zahlungsausfall beinhalten, die nicht wirklich erhebliche negative Konsequenzen hätten.“ EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hält aber dagegen. Er sagt, die Politik müsse unbedingt einen Zahlungsausfall von Griechenland verhindern. Er sagte weiter, dass er die Regierungen ermutige, Griechenland schnellstmöglich zu helfen, aber das letztendlich jedes Land selbst für die eigenen Staatsfinanzen verantwortlich ist.

Ob die Regierungschefs auf dem Euro-Sondergipfel eine Lösung für Griechenland beschließen werden ober wie es generell mit Griechenland und dem Euro weitergeht, muss man abwarten.

Wir halten Sie natürlich weiter auf dem Laufenden.

J. vom 321GoldundSilberShop

(Quelle: HandelsBlatt.com)