PRESSE

Griechenland erfüllt Bedingungen für Euro-Hilfe bei weitem nicht

Die Inspektoren kamen kopfschüttelnd aus Griechenland zurück. Eigentlich wollten sie sich dort davon überzeugen, daß Griechenland die als Bedingung gesetzten Eigenanstrengungen erfüllt hat, um weitere Gelder aus dem EU-Raum als Hilfe zu erhalten.

Die von IWF, EU und der EZB geschickte Kommission zur Überprüfung kam zum Ergebnis, daß Griechenland NICHT die Bedingungen erfüllt hat, deren Einhaltung erforderlich wären, um die nächste Tranche aus dem „Die-EU-hilf-Griechenland-Topf“ zu bekommen. Die Kommission ist deshalb kurzfristig abgereist und hat erklärt, vor Mitte September braucht man auch nicht wieder zu kommen…

Der Haushalt 2012 sei noch nicht einmal theoretisch ausgearbeitet gewesen, Reformen seien noch nicht vorangetrieben worden.

Eigentlich hätte am 5.September Geld fliessen sollen. Dies wird jetzt allerdings erst mal nichts. Vor Mitte September werden die Inspektoren gar nicht erneut nach Athen fliegen, um überhaupt auch nur zu prüfen, ob Griechenland die Hausaufgaben gemacht haben, weil dort beim gerade stattgefunden Besuch alles noch unfertig und teilweise noch nicht einmal begonnen gewesen sei.

Der griechische Finanzminister erklärte unterdessen, daß die ursprünglichen Sparziele ohnehin nicht erreicht werden können, die Wirtschaft in Griechenland schrumpft im Moment um vermutlich rund 5% p.a., – statt zu wachsen.

Unsere ganz persönliche Prognose ist: Griechenland wird die Eigenanstrengungen nicht so schnell hinbekommen, da man offensichtlich immer noch nicht den Ernst der Lage erkannt hat und Italien wird sich ggf. kurzfristig als ähnliches Problem herausstellen, nachdem Berlusconi diese Woche schon wieder wesentliche Punkte aus deinem ursprünglichen Sparprogramm gestrichen hat, -allen voran die Reichensteuer.

Unklar dürfte vielen Europäern nur sein, wie solche Staaten dann erwarten können, daß man ihnen hilft, wenn sie noch nicht einmal jetzt ausreichen Eigenanstrengungen an den Tag legen.

Griechen und Italiener haben zumindestens zum Teil schon den Ernst der Lage erkannt: Sie kaufen nämlich vermehrt Gold und Silber, auch bei deutschen Edelmetallhändlern.