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Ermittlungen gegen IWF-Chefin wegen Amtsmißbrauch

Als IWF-Chef hat man es offensichtlich nicht leicht. Gegen ihren Vorgänger Strauss Kahn wird wegen sexuellen Mißbrauch/Vergewaltigung ermittelt, als unzweifelhaft darf gelten, daß der verheiratete Strauss-Kahn sexuelle Handlungen mit oder gegen ein schwarzes Zimmermädchen begangen hat, über deren Freiwilligkeit nunmehr unterschiedliche Auffassungen bestehen.

Ein anderes Kaliber haben allerdings die Ermittlungen, die nunmehr die französische Justiz gegen die Strauss-Kahn-Nachfolgerin Christine Lagarde, ihres Zeichens IWF-Chefin, aufgenommen hat.

In Frankreich gab das Gericht am heutigen Donnerstag einem Antrag der Staatsanwaltschaft in Sachen Amtsmißbrauch nach. Nunmehr wird genauer untersucht, was tatsächlich vorgefallen ist.

Als Lagarde noch französische Finanzministerin war, gab eine hohe finanzielle Entschädigung für Bernard Tapie, der die Aktienmehrheit an Adidas hielt. Eine Aktienmehrheit ist damals an die französische Bank Credit Lyonnais gegangen. Lagarde hatte ein Schiedsgericht mit der Angelegenheit beauftragt, welches Herrn Tapie eine sehr hohe Zahlung zusprach. Bemerkenswert sei an dem Fall, daß Lagarde das Schiedsgericht gegen den Rat zahlreicher Experten mit dem Fall beauftragt habe.

Strauss-Kahn war als IWF-Chef zurückgetreten, weil ihn die Ermittlungen zu sehr in Beschlag nehmen und er sich dann nicht ganzer Kraft seinem Amt widmen könne. Lagarde, 55 und seit einem Jahr im Amt wird viel Kraft brauchen, die erhobenen Vorwürfe, die sie natürlich weit von sich weist, zu entkräften.