PRESSE

Entwicklungen in der Euro-Schuldenkrise

Liebe Leser,

in Griechenland und Italien brodelt es weiter ziemlich stark.

Eine von der griechischen Regierung eingesetzte Expertenkommission nennt die Schuldenentwicklung in Griechenland „außer Kontrolle“ und kommt damit zu einem ganz anderen Ergebnis als die Experten von IWF, EZB und EU. Nach Einschätzung dieser Kommission liegt es vor allem am hohen Staatsdefizit und den gestiegenen Schulden und der tiefen Rezession, in der Griechenland feststeckt. Die Kommission rechnet mit einem Haushaltsdefizit im Laufenden Jahr von etwa 8,8% des BIP. Damit würde das angepeilte Haushaltsdefizit von zwischen 7,5% und 7,6% deutlich verfehlt werden.

Die positiven Impulse des beschlossenen, zweiten Griechenland-Rettungspakets würden so wohl verpuffen.

Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos äußerte umgehend starke Zweifel an der Einschätzung dieser von der Regierung eingesetzten Expertenkommission. Er sagte, ihr würde noch die Erfahrung fehlen, die die Experten von IWF, EZB und EU zweifellos besitzen. Die Experten von IWF, EZB und EU zeichnen ein deutlich positiveres Bild von Griechenland als die griechische Expertenkommission.

Unbestritten ist, dass die griechische Wirtschaft in bedenklichem Maße schrumpft und die Neuverschuldung des Staates immer weiter steigt; trotz aller Rettungspakete.

Ist Griechenland noch zu retten? Wir wissen es nicht. Aber die aktuellen Entwicklungen machen wenig Mut.

Der zweite, aktuelle Schauplatz, an dem um die Sanierung eines Staates gerungen wird, ist Italien.

Erst Anfang August, also vor gut einem Monat, hat Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi ein ambitioniertes Sparpaket angekündigt, um die Staatsfinanzen zu sanieren. Teile dieses Sparpakets wurden aber offenbar kürzlich wieder zurückgenommen bzw. sollen zurückgenommen werden.

Dies rief nun EZB-Chef Trichet auf den Plan, der Italien prompt wieder zurückgepfiffen hat. Er bezeichnete den von Berlusconi angekündigten ausgeglichenen Haushalt 2013 als „extrem wichtig“ und EZB-Ratsmitglied Nowotny fügt hinzu, dass das Aufkaufen italienischer Staatsanleihen durch die EZB „kein permanenter Mechanismus“ sein wird. Seit Anfang August kauft die EZB italienische Staatsanleihen, sog. Italien-Bonds, auf, um das Land zu stützen.

Wir bleiben natürlich weiter für Sie am Ball.

(Quellen: n-tv.de, handelsblatt.com)

J. vom 321GoldundSilberShop