Durch den gestiegenen Silberpreis kommt der Deutsche Finanzminister langsam in Bedrängnis. Vom Jahr 2002 an gab es in Deutschland 10-Euro-Silbermünzen aus 925er Silber. Diese 18 Gramm schweren Ausgaben enthielten 16,65 Gramm Feinsilber.
Durch den gestiegenen Silberpreis enthalten die 10-Euro-Silbermünzen, die von deutschen Kreditinstituten für 10 Euro Nennwert abgegeben wurden, allerdings schon 13,93 Euro an Silber. Ein schönes Geschäft für den Kunden, ein schlechtes für den ausgebenden Finanzminister.
Daher wurde die Zusammensetzung der 10-Euro-Silbermünzen auf 625er Silber ab dem 1.1.2011 geändert. Gleichzeitig wiegen die neuen Exemplare nur noch 16 Gramm (statt 18), sodaß sich ein Netto-Feingewicht Silber von 10 Gramm ergibt. Damit beträgt alleine schon der Silberwert der neuen 10-Euromünzen ab 2011 8,36€ (per 23.3.2011).
Silber bräuchte also nur um 20% zu steigen, – war gar nicht so unwahrscheinlich ist – und schon wäre der Schmelzwert der 10-Euro-Münzen wieder höher als der aufgeprägte Nennwert.
Aus der Gold- und Silberstadt Pforzheim hört man schon Gerüchte, daß der Staat bereits die Aufträge zur Herstellung weiterer Silber-Rohlinge storniert habe und sich schon um die Beschaffung von Münzrohlingen aus unedlen Materialien kümmere. Noch zu DM-Zeiten hat es DM-Gedenkmünzen aus unedlen Materialien gegeben, die allerdings bei Investoren nie so richtig angekommen sind.
Man kann nur allen Silberanlegern raten, sich so viele 10-Euro-Münzen wie möglich zur Seite zu legen, solange diese noch aus Silber sind. Im Handel werden schon 15 bis 18 Euro für 10-Euro-Silbermünzen aus dem Zeitraum von 2002 bis 2010 bezahlt.
Auch die Versandstelle für Sammlermünzen, die den Vertrieb bundesdeutscher Gedenkmünzen übernimmt, scheint restlos leergekauft zu sein. Silbermünzen der vergangenen Jahre sucht man in deren Shop jedenfalls vergeblich.
Hier gibt es eine händlerübergreifende Preisübersicht, welcher Händler noch 10-Euro-Münzen zu welchen Preisen abgibt.