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Änderungen an der Goldbörse in Chicago CME drücken den Goldpreis

Wieder einmal ändert eine amerikanische Börse „mitten während des Spiels“ die Spielregeln: Nachdem die letzten Tage und Wochen von rasanten Kurssteigerungen bei Gold geprägt waren, Gold im Vergleich zum Jahresstart schon um mehr als 30% zugelegt hatte, fällt der Goldpreis innerhalb von 24h plötzlich um rund 200 US$ zurück. Woran hat dies gelegen?

Ganz einfach: In den USA hat man bei einer der wichtigsten Börsen für Edelmetalle, an der Börse in Chicago die Spielregeln geändert. Die dort maßgebliche CME Group hat die Marginanforderungen bei den Goldprodukten drastisch erhöht. Wer jetzt dort Gold handelt oder mit Gold spekuliert, muß auf einmal viel mehr liquide Sicherheiten hinterlegen, daß einen höheren Geldbestand als Sicherheit („Margin“) hinterlegen. Die Margin-Anforderungen wurden um 27% erhöht, dies ist die zweite Erhöhung diesen Monat und von der Größenordnung her schon signifikant. Wer einen Goldkontrakt dort handeln will, muß nunmehr 7000 statt 5500 US$ hinterlegen (Futures), bei reinen Optionsgeschäften stieg die Margin von 7425$ auf 9450$ für jeden Goldkontrakt, der über 100 Unzen Gold läuft.

Da dies einige Marktteilnehmer nicht mehr aus Eigenkapital finanzieren konnten, waren diese gezwungen, Gold zu verkaufen, bzw. Goldkontrakte „zu schließen“, was einem Goldverkauf gleichkommt. Durch den dadurch ausgelösten massiven Goldverkauf ist der Goldpreis deutlich zurück gegangen. Auch die Metallbörsen in Hong Kong und Shanghai haben ähnliche Maßnahmen beschlossen.

In den USA veröffentlichte, etwas positver als erwartete Konjunkturdaten (Erhöhung des privaten Verbrauchs) trugen dann mit dazu bei, daß der Goldpreis relativ schnell am Mittwoch nachmittag 4-5% verlor.

Analysten überbewerten dies allerdings nicht. Es hat auch in der Vergangenheit bereits mehrfach Margin-Erhöhungen gegeben. Diese haben immer kurzfristig für einen relativ massiven Kursrückgang gesorgt, der dann aber über kurz oder lang immer wieder mehr als ausgeglichen wurde.

Ergo sollte man den Kursrücksetzer für einen Posistionsaufbau nutzen. Wer noch über freie Liquidität verfügt, kann jetzt leicht Goldunzen deutlich billiger in sein privates Portfolio überführen als noch letzte Woche. Man muß es nur tun…