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Pakistan hilft Indien mit Importverbot für Gold – aber es hilft nicht

Der indischen Regierung sind die Goldkäufer ein Dorn im Auge: Die Inder kaufen soviel Gold, daß es in Massen importiert werden muß und dadurch die Handelsbilanz Indiens durcheinander bringt. Indien hatte daher mehrfach Importzölle auf Gold erhoben und angehoben, – konnte aber dadurch die Goldimporte nicht nennenswert reduzieren, zudem kam es massenhaft zu Schwarzhandel und Schmuggel über und aus Pakistan.

Weil die Währungen in Indien und Pakistan so schwach sind, kaufen Inder und Pakistanis gerne Gold, um sich gegen den Währungszerfall abzusichern. Durch massive Goldimporte wird die Währung allerdings noch schwächer. Eine Katze, die sich in den Schwanz beisst, zumindestens aus Sicht der Regierung. Auch die Zentralbanken Indiens und Pakistans halten Gold als Sicherheit.

In Pakistan hat man nun ebenfalls ein Gold-Importverbot verhängt, zunächst für einen Monat. Man will so der Regierung in Indien helfen, weil Inder in Scharen nach Pakistan gefahren sind, um dort Gold ohne Strafsteuern zu kaufen und dieses dann über die Grenze nach Indien geschmuggelt haben.

Wegen der dadurch in Pakistan erforderlichen grossen Goldimporte wurde auch die pakistanische Währung noch schwächer.

Doch man kann die Inder und Pakistanis nicht bremsen. Gold ist das am zweitmeisten eingeführte Gut in Indien, – es wird nur noch übertroffen von Rohöl, welches in noch grösserem Wert eingeführt wird.

Analysten sehen schon erwartungsvoll auf September und Oktober, wenn in Indien die Hochzeitssaison beginnt und traditionell vermehrt Gold gekauft wird. Die starke indische Goldnachfrage war in der Vergangenheit auch am Weltmarkt preisbestimmend, da Indien und China den Großteil der weltweiten Goldnachfrage ausmachen.

In Indien wird Gold zum größten Teil in Schmuck-, Medaillen- und Barrenform gekauft, Goldanlagemünzen wie Maple Leaf, Krügerrand & Co spielen nur eine nebensächliche Rolle.