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Goldpreis kommt Anlegern entgegen – jetzt kaufen ?

Erstmals seit 13 Jahren ist der Goldpreis im Jahr 2013 am Jahresende niedriger als am Jahresanfang. Der Goldpreis in US$ notiert knapp 30% niedriger als zu Jahresbeginn, – nachdem er 12 Jahre in Folge jedes Jahr deutlich gestiegen ist.

Dies kommt offenbar selbst dem Bundesaufsichtsamt für das Finanzwesen (BAFIN) bemerkenswert vor, es hat eine Untersuchung eingeleitet, ob es bei der Festsetzung des Goldpreises immer mit rechten Dingen zugeht. Erst vor kurzem wurden mehrere große Banken zu hohen Geldstrafen verdonnert, weil ihnen nachgewiesen werden konnte, daß sie Referenzzinssätze bewußt zum Nachteil der Kunden manipuliert hatten. Ähnliches vermuten Goldhändler auch beim Goldpreis.

Trotz immenser physischer Nachfrage ist der Goldpreis im Jahr 2013 nicht gestiegen. Weltweit gelten nach wie vor Indien (mit über 1000 Tonnen jährlich) und China (mit über 700 Tonnen jährlich) als größte Goldnachfrager. Beide Länder verzeichnen steigende Bevölkerungsanzahlen, steigenden Wohlstand und steigende Nachfrage nach Gold. Die indische Goldnachfrage konnte auch durch mehrere staatlich eingeführte Hemmnisse wie Gold-Einfuhrsteuern kaum gebremst werden, da der Hang zum Gold in der indischen Kultur tief verwurzelt ist.

Die US-Notenbank FED hatte im abgelaufenen Jahr mehrfach avisiert, daß man auch die Zinsen wieder steigen lassen könne oder die Anleihenkäufe einstellen werde, – lange ist aber nichts passiert. Erst gegen Jahresende hat die US-Notenbank FED konkret avisiert, die Aufkäufe an Anleihen etwas zurück zu fahren, was den Goldpreis gedämpft hatte.

Soll man jetzt Gold kaufen oder Gold verkaufen?

Nun, an der grundsätzlichen Situation, daß die führenden Nationen dieser Welt hoffnungslos verschuldet, um nicht „überschuldet“ zu sagen, sind, hat sich ja nichts geändert. Die USA waren mehrfach an der Schuldenobergrenze, die gesetzlich verankert war und jedesmal hat man die Situation einfach dadurch gelöst, daß man die Schuldenobergrenze weiter nach oben gesetzt hat. Jedes Mal mit dem Vermerk „Dieses Mal ist aber das letzte Mal“.

Die Euroländer halten längst die von Ihnen selbst genannten Schuldenobergrenzen nicht mehr ein, die sogenannten Konvergenzkriterien werden fast durchweg deutlich überschritten. Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und natürlich auch Griechenland sind längst Sorgenkinder in Euroland. Die Arbeitslosigkeit in einigen Euroländern ist bei jungen Leuten zwischen 20 und 50%. In den USA wurden in den letzten 5 Jahren mehr Dollars „gedruckt“ als in 50 Jahren davor zusammen. Auch wenn die US-Notenbank FED die Anleihenkäufe zurückfahren will, so kauft sie immer noch jeden Monat für einen zweistelligen Milliarden-Betrag (!) Anleihen von den US-Märkten auf. Das ist im Prinzip nichts anderes, als wenn die US-Notenbank alle neu ausgegebenen US-Staatsanleihen kauft oder, als wenn die US-Notenbank jeden Monat für einen zweistelligen Milliardenbetrag Geld druckt, um es dem Staat zur Verfügung zu stellen.

Offenbar hat man aus der Geschichte noch nichts gelernt. Geld drucken hat sich in der Geschichte noch nie als Lösung für Schuldenprobleme bewahrheitet, es führte in Europa, speziell in Deutschland zu einer Hyperinflation und Geldentwertung, an die sich ältere Mitbürger noch mit Grauen erinnern können. Für Millionen Mark gab es am Schluß noch nicht mal ein Brötchen.

Und dennoch handelt die US-Notenbank FED wieder so. Sie verleiht Geld zu Null Prozent Zinsen an Geschäftsbanken und bläht das Geldvolumen auf und stellt dem Staat frisches Geld in Mengen zur Verfügung.

In Europa hilft man Griechenland mit frisch gedruckten Euros, obwohl man weiß, daß Griechenland das nie zurückzahlen kann. Die Troika kommt von jedem der Kontraollbesuche aus Griechenland kopfschüttelnd zurück und stellt fest, daß man auf dem richtigen Weg sei, aber erst einen von 1000 Schritten gemacht habe. Vom Privatisierungsprogramm und Einsparungsprogramm in Griechenland ist noch so gut wie nichts umgesetzt. Flughäfen, Häfen, Energieversorger, Telefongesellschaften: Nichts davon wurde entgegen den Planungen bisher privatisiert. Entlassungen im staatlichen Sektor wurden nicht wie geplant umgesetzt. Stattdessen erwischt man den griechischen Verkehrsminister in einem nicht versicherten und nicht versteuerten Geländewagen bei einer Kontrolle.

„Fisch fängt am Kopf an zu stinken“ mag da manch einer denken.

Gold kann man im Gegensatz zu Papiergeld nicht einfach drucken. Es gibt nur eine bestimmte Menge Gold auf der Erde. Viele Minengesellschaften können zu den aktuellen Goldpreisen nicht mehr wirtschaftlich arbeiten. D.h.: Das Gold aus der Erde zu holen, kostet oftmals schon mehr als der „offiziell notierte“ Goldpreis an den Börsen zur Zeit.

In solchen Zeiten, in denen der Goldpreis den Anlegern so entgegen kommt, wie zur Zeit, sollte man eigentlich als Anleger dankbar sein: Man kann noch Gold „preiswert“ einsammeln und sein Depot um etwas Gold ergänzen, die Bestände ausbauen und dann in Ruhe zuschauen, wie Gold später wieder steigen wird.

Solange die Weltbevölkerung ständig wächst, Gold nicht synthetisch hergestellt werden kann, wird sich der Goldpreis auch zukünftig wieder nach oben orientieren. Deutsche Politiker können zwar die Schuldenkrise für „beendet erklären“, aber dadurch ist sie noch lange nicht beendet.

Deutschland ist über beide Ohren verschuldet, wer die Renten unserer Enkel zahlen soll, ist mehr als unsicher, Euro und Dollar verlieren mehr und mehr an Wert. Gold ist daher als Wertaufbewahrungsmittel und Sicherungsmittel gegen Inflation zukünftig gefragter denn je.

Den grossen Vorteil von Gold, daß es kein abstraktes Zahlungsversprechen eines Dritten ist (wie z.B. Anleihen, Festgelder, Zertifikate etc.) sollten Anleger dadurch nutzen, daß sie physisch Gold kaufen, in Form von Goldmünzen oder Goldbarren.

Ob der Goldpreis bereits in 2014 oder erst später deutlich steigt, ist für den professionellen Investor dabei sekundär. Er hat die Gewißheit, daß Gold immer seinen Wert hat und früher oder später weiter deutlich steigen wird. Weil die Währung, in der er notiert (Euro oder Dollar) stetig an Wert verliert.