PRESSE

Macht

Entscheidungen treffen, für und wider,

glaubend, über allem, jedem stehen,

Macht erhalten, singend meine Lieder,

Macht erkämpft, über Leichen gehen.

Ein schäumendes, wohliges Hochgefühl,

mir zu Füßen liegen die, die ich richte,

mein Tun, meine Worte, mein Kalkül,

mein Speichel wird geleckt, ich sichte.

Zum ewigen Rum, meinen Namen,

Denkmäler, Straßen, Städte, Gedichte,

ich, den Ihr erhaltet mit euren Gaben,

ich, jeden Widerspruch vernichte.

Macht für jeden ein süßes Brot,

verteile Krümel, Kruste erhalten,

die Anderen treiben in den Tod,

die Anderen Befehle gestalten.

Mein Besitz, speise mit dem Kapital,

Macht ist haben, geschickt bewacht,

versichernd, schleimend wie der Aal,

versichert, Konstrukte erdacht.

Macht ist nie zum Wohle aller,

denn Gleichheit ist uns fremd,

dem Einen der Einzug zu Walhalla,

der Andere gibt sein letztes Hemd.

Entscheide jeder für sich sein Geschick,

mir ist Dankbarkeit mehr als nehmen,

sich mächtig fühlen bricht dir das Genick,

Lohn – der Tod, wird leicht oder quälend gegeben.

Frank Poschau

27.12.11

www.frank-poschau.jimdo.com