Die Polizei in Berlin sucht immer noch die Täter, die versucht haben, bei dem Edelmetallhändler Pro Aurum in Berlin einzubrechen und Gold zu stehlen. Innerhalb kurzer Zeit sollte damit in Berlin wohl nach dem Diebstahl der 100 Kilo-Goldmünze aus dem Bode-Museum der zweite große Gold-Coup gelandet werden.
Goldraub-Versuch bei Pro Aurum – was war geschehen?
In der Nacht von Samstag (1.4.2017) auf Sonntag (2.4.2017) drangen mindestens drei Täter über ein rückwärtig gelegenes Nachbargrundstück in den Keller des Bürogebäudes in der Berliner Hardenbergstraße 8 (Nähe Knesebeckstr.) ein und verschafften sich Zugang zu den im Keller gelegenen Räumen des Edelmetallhandelshauses. Dabei wurde auch der Versuch unternommen, mehrere Tresore zu sprengen. Eingesetzt wurde eine ähnliche Technik wie Geldautomatensprenger sie auch einsetzen: Durch Einleitung von Gas über ein gebohrtes Loch und anschliessende Zündung wurde der Versuch unternommen, die Tresore zu sprengen und den Inhalt zu entnehmen.
Goldräuber: Flucht mit Audi A4 Quattro
Vermutlich sind die Täter mit nicht näher benannter Beute anschließend mit einem hochmotorisierten Audi A4 Quattro (Farbe: schwarz) Richtung City-West geflohen, später wurde ein ausgebrannter Audi in Berlin-Neukölln (Gradestraße) gefunden. Ersten Erkenntnissen zufolge war der Wagen bereits am 23.November des vergangenen Jahres gestohlen worden.
Berlin-Marathon für Einbruch bei Goldhändler genutzt
Während der Einbruchszeit fand in Berlin der Berliner Halbmarathon statt, sodass es möglicherweise mehrere Zeugen geben könnte.
Kunden-Edelmetalle sind nicht betroffen
Pro Aurum teilt mit, dass Edelmetalle von Kunden nicht entwendet worden sind, jedoch durch den Vorfall erheblicher Sachschaden durch die Explosion entstanden ist. Zur Schadenshöhe und ob Edelmetalle des Unternehmens betroffen sind, wurden keine Angaben gemacht. Schließfächer bei Pro Aurum sind standardmäßig zudem bis 30.000 Euro pro Schließfach versichert, eine Höherversicherung ist optional möglich.
Fragen der Polizei:
- Wer hat am Tattag von früh morgens 2.15 Uhr bis mittags 12:45 Uhr verdächtige Wahrnehmungen gemacht?
- Wer kann Angaben zu Tätern oder dem Fluchtfahrzeug machen?
- Wer hat Beobachtungen im Zusammenhang mit der Inbrandsetzung des Audis gemacht?
- Hinweis an die Polizei unter [email protected] oder unter Tel. 030-4664944328
Wer ist Pro Aurum?
Pro Aurum ist ein im Jahr 2003 gegründetes bankenunabhängiges Edelmetallhandelshaus mit Dependancen in mehreren deutschen und europäischen Städten. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in München und wird von Robert Hartmann und Mirko Schmidt, den beiden Firmengründern geleitet. Experten schätzen den Umsatz von Pro Aurum auf jährlich über eine Milliarde Euro.
David Reymann says
Es war dann wohl ein versuchter Goldraub bzw. Einbruch mit versuchtem Golddiebstahl – oder?
Adrian Schwarz says
Juristisch gesehen ist unter Raub natürlich die Webnahme fremden Eigentums unter Gewaltandrohung oder Anwendung gegen Menschen zu sehen, – ob das hier vorliegt, ist noch unklar. Da die Herrschaften (oder waren es Damen?) es offensichtlich erreicht haben, sich den Safes so zu nähern, dass sie ein Loch in diese bohren und Gas einleiten konnten, würde ich einmal davon ausgehen, dass der Einbruch vollendet wurde. Die Polizei schreibt von einer Flucht mit Beute, die nicht näher definiert wird. Es könnten natürlich auch Plexiglas-Prospektständer oder Schreibtischlampen gewesen sein. Da der Bestohlene (hier: Pro Aurum) jedoch formuliert, dass Kunden-Edelmetalle nicht betroffen sind, wäre im Umkehrschluss bei so einer Formulierung die Vermutung nicht ganz abwegig, dass Eigenbestand an Edelmetall abhanden gekommen ist.
Vorwärtseinparker says
Die Polizei spricht in ihrer Pressemitteilung (siehe: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.579089.php ) explizit von “Täter flüchteten mit der erlangten Beute”. Schade, dass keiner so richtig spezifizieren will, wieviel denn so weggekommen ist. Hier wäre Pro Aurum gefordert.