GOLDREPORT

Goldpreis von Deutscher Bank manipuliert – Strafzahlung nach Vergleich

Die Deutsche Bank kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Kürzlich wurde bekannt, dass das Geldinstitut sich neben der britischen HSBC, der Schweizer UBS und der kanadischen Bank of Nova Scotia an Manipulationen beim Silberpreis beteiligt und vor einem US-Gericht einen Vergleich erzielt hatte.

Nun geht aus veröffentlichten Gerichtsakten hervor, dass es beim Goldpreis im Rahmen des so genannten London Gold Fixing ähnliche Tricksereien gab, die sich in der Folge natürlich auch auf Goldmünzen und Goldbarren auswirkten. Geklagt hatten verschiedene Investoren und Edelmetallhändler, und zwar nicht nur gegen die Deutsche Bank, sondern auch gegen Barclays, HSBC, Bank of Nova Scotia, Société Générale und UBS. Finanzielle Einzelheiten zu dem Vergleich wurden nicht genannt, auch Stellungnahmen verweigerten die Banken bisher.

Erst Silber, jetzt Gold

Die Klagen wurden bereits im Jahr 2014 eingereicht. Die Händler und Investoren warfen den Banken vor, den Silber- und Goldpreis, den Preis für Goldmünzen und auf Edelmetallen basierenden Derivaten nach Absprache manipuliert zu haben. Die Banken sollen ihre Machtpositionen bei der Kontrolle des täglichen Fixings für Gold und Silber missbraucht haben, um illegale Gewinne aus dem Handel abzuschöpfen und gleichzeitig andere Investoren der Edelmetallmärkte zu schädigen.

Die Deutsche Bank geht bei Einräumung Goldpreis-Manipulation voran

Bisher ist die Deutsche Bank das einzige Geldinstitut, das einen Vergleich erzielt hat. Ein Schreiben der Händleranwälte, das bei einem Bundesgericht in Manhattan/New York eingereicht wurde, besagt außerdem, dass die Deutsche Bank eingewilligt habe, sich an der weiteren Aufklärung zu beteiligen. Sie wird die Kläger unterstützen, ihre Ansprüche gegenüber den anderen Geldhäusern durchzusetzen.

Dazu sollen beispielsweise Chat-Protokolle, E-Mails und ähnliche Kommunikationen an die Kläger ausgehändigt werden. Die Vergleichszahlung für die Goldpreis-Manipulation fließt zunächst in einen Fonds.

Anleger dürfen bei zukünftiger Goldpreis-Bildung wohl aufatmen

Was bedeutet der Vergleich der Deutschen Bank mit dem Bundesgericht in Manhattan für Anleger, Händler und Investoren? Nun, sie dürfen hoffen, dass der Goldpreis und damit auch der Preis für Goldmünzen und Goldbarren sich in Zukunft wieder nach der tatsächlichen Nachfrage richtet und nicht von Manipulationen beeinflusst wird.

So mancher Anleger hatte sich in der Vergangenheit bereits über einen fallenden Goldpreis gewundert, obwohl die Nachfrage groß war. Nach dem, was jetzt über die Tricksereien der Banken bekannt geworden ist, darf man wohl annehmen, dass die frühere Preisgestaltung bei Gold, Goldmünzen und Goldbarren das Ergebnis eben jener Manipulationen war.

Goldpreis bildet sich wohl zukünftig weniger manipuliert