GOLDREPORT

Goldpreis wird immer mehr aus China bestimmt

Dass China durch seine Wirtschaftskraft immer mehr Einfluss auf sämtlichen Märkten der Welt gewinnt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dies gilt auch für den Goldmarkt und entsprechend für den Goldpreis.

Die chinesische Notenbank ist dabei, ihre Reserven des Edelmetalls mehr und mehr aufzustocken, gleichzeitig zieht der private Markt durch den Kauf von Goldbarren und Goldmünzen die Preise nach oben.

China bestimmt den Goldpreis nun über drei Banken mit

Eine der wichtigsten Institutionen für die Bestimmung des Goldpreises ist die LBMA Gold Price, die von der ICE Benchmark Association (IBA) betrieben wird.

Sie hat jüngst in einer Pressemitteilung die Integration einer dritten chinesischen Großbank in das Konsortium bestätigt, nämlich der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC).

Die LBMA wurde 2015 zunächst mit sechs großen Banken aus Europa und Nordamerika gestartet.

Kurze Zeit später kamen die Bank of China und die China Construction Bank hinzu.

Heute beträgt die Zahl der Banken, die den Londoner Referenzpreis für Gold ermitteln, insgesamt 13 Geldinstitute.

Goldpreis-Manipulationen stärken die chinesische Position

Nach den jüngst bekannt gewordenen Manipulationen des Goldpreises unter anderem durch die Deutsche Bank bleibt allerdings abzuwarten, wie es mit dem so genannten London Gold Fixing weitergeht.

Eines ist aber klar — Chinas Banken sind aus dem internationalen Goldgeschäft nicht mehr wegzudenken und werden in Zukunft den Kurs für Goldmünzen, Goldbarren und andere Goldprodukte wesentlich mitbestimmen.

Das liegt auch daran, dass China mittlerweile der größte Goldverbraucher weltweit ist und Indien an der Spitzenposition abgelöst hat.

Chinesische Institutionen hatten sich in der Vergangenheit schon öfter über mögliche Manipulationen am Goldmarkt beschwert — nicht zu Unrecht, wie den letzten Veröffentlichungen zu diesem Thema zu entnehmen ist.

Mit der dritten Großbank in der London Bullion Market Association bekommt das Land nun noch mehr Einflussmöglichkeiten, den Goldpreis mitzubestimmen und seine neutrale Feststellung zu überwachen.

Chinas Mitbestimmung beim Goldpreis ist gut für Anleger

Für Anleger, Händler und Investoren dürfte dies eine gute bis sehr gute Nachricht sein.

Denn wenn der Goldpreis in Zukunft durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, ohne Tricksereien unterworfen zu sein, dann wird er sich auf Grund der weiter zu erwartenden Nachfrage aus Ländern wie China und Indien wahrscheinlich kräftig nach oben entwickeln.