GOLDREPORT

Goldpreis in Euro geht ab wie ein Zäpfchen – da Schweizer Zentralbank Euro fallen lässt

Es war so schön für den Euro die letzten Jahre: Die Schweizer Zentralbank hat ihn immer wieder gestützt und mit Schweizer Franken an den internationalen Märkten Euros gekauft, um den Euro zu stabilisieren. Diese Woche war dann Schluss mit lustig: Die Schweizer Notenbank hat verkündet, nicht mehr am festen Euro-Schweizer-Franken-Wechselkurs von 1,20 festzuhalten. Eurostützungskäufe in vorher dagewesener Dimension würden nicht mehr vorgenommen. In der Sekunde der Bekanntmachung stürzte der Euro an allen internationalen Devisenmärkten ab, sank gegen den Schweizer Franken um 12%, aber auch gegen Dollar und zahlreiche andere Währungen.

Schweizer Nationalbank sorgt für Goldpreis – Anstieg

Drei Jahre lang hat die Schweizer Nationalbank SNB den Euro künstlich hoch gehalten, weil sie immer wieder Euros an den Märkten gekauft hat. Damit ist jetzt Schluss. Der Euro ist jetzt nicht nur gefühlt, sondern auch auf dem Papier wertloser geworden. Dies merkt man daran, daß man jetzt nicht mehr rund 1000 Euro wie am Jahresanfang, sondern über 1100 Euro pro Unze Feingold bezahlen muss. Krügerrand-Goldmünzenkäufer des letzten Jahres dürfte es freuen, ist doch der Wert der Goldmünzen mit der SNB-Entscheidung nunmehr um rund 10% höher als noch am Jahreswechsel. Der Goldpreis in Euro notierte zuletzt bei rund 1107 Euro/oz, gegen Jahresende waren es noch 987 Euro/oz.

Dabei ist nicht etwa der Goldpreis gestiegen, sondern der Euro ist wertloser geworden, weswegen man jetzt für die gleiche Menge Gold mehr Euros aufwenden muss.

Die Schweizer Nationalbank, die die letzten 3 Jahre damit verbracht hat, daß der Euro mindestens 1,20 Franken Wert hat, wird sich darum zukünftig nicht mehr kümmern. Zwischenzeitlich fiel der Euro sogar auf bis zu 0,85 Franken, pendelte sich dann über der 1-Franken-Linie ein, aber eben nicht mehr bei 1,20 Franken.

Die Schweizer halten Ihre Währung für so gut und so sicher, daß sie sogar den STRAFZINS erhöhten, den man ABGEZOGEN bekommt, wenn man Guthaben in Schweizer Franken auf Konten hält. Statt 0,25% wie bisher wurde dieser Zins auf 0,75% erhöht. Gilt für Schweizer Franken-Guthaben bei der Schweizer Nationalbank.

Für Schweizer Firmen, die exportieren, ist das Exportieren jetzt schwieriger, weil für ausländische Käufer die Produkte noch teurer werden. Verbrauchern in der Schweiz dürfte das Einkaufen in Deutschland jetzt noch mehr Spaß machen, bekommen sie doch noch mehr Euros für ihre Franken… Grenzstädte wie Weil am Rhein oder Konstanz sind jetzt schon jetzt am Wochenende dominiert vom Schweizer Einkaufstourismus.

Dem Goldpreis dürfte die Entwicklung gut tun. Nunmehr merkt auch der Letzte, daß Euro-Banknoten im Prinzip nur bunt bedrucktes Papier sind und der angenommene Wert über Nacht zerfallen kann, wenn künstliche Überlebensmaßnahmen fallen gelassen werden. Die Schweizer Zentralbank hat dies – offenbar ohne Abstimmung mit der EZB – vorgemacht.

Der Goldpreis in Euro könnte noch weiter steigen, – zahlreiche Deutsche haben zum Wochenende den ein oder anderen Edelmetallhändler in Deutschland leer gekauft, – nahezu alle Goldhändler erfreuten sich großer Nachfrage. Gold kann im Gegensatz zu Papiergeld von Regierungen eben nicht beliebig gedruckt werden. Es muß auch nicht künstlich gestützt werden. Gold hat immer seinen Wert.

Zentralbanken halten selber große Goldbestände, weil sie Gold als eine Art Absicherung gegen Währungsrisiken betrachten, – wollen nur der Bevölkerung Glauben machen, daß Gold kein gutes Investment ist. Ein Spagat, den immer weniger Bundesbürger glauben.

Goldpreis in Euro in 2015 schon um 10% gestiegen

Goldmünzen-Käufer von Anlagemünzen wie Krügerrand, Maple Leaf, Känguru oder Wiener Philharmoniker haben sich im letzten Jahr bereits über 13% Wertsteigerung gefreut. Durch den Anstieg beim Goldpreis in Euro durch die SNB-Eskapade ist der Goldpreis auch dieses Jahr schon um mehr als 10% gestiegen. Weitereres Ansteigen nicht ausgeschlossen.