GOLDREPORT

Alter Mann um 490 Krügerrand Goldmünzen betrogen ?

Ein 82 Jahre alter Rentner hat im Laufe seines Lebens rund 500 Krügerrand-Goldmünzen angesammelt, nach aktuellem Goldpreis über 500.000 Euro an Gegenwert und sich dann entschlossen, diese sukzessive zu verkaufen.

Im Internet hat er einen möglichen Käufer, den Betreiber eines Münzhandels in West Palm Beach gefunden, dem er zunächst im August 2014 15 Krügerrand Goldmünzen verkaufte und dafür auch das Geld erhielt. Der Münzhändler Kevin King hatte nicht mehr Geld, um auch die anderen Goldmünzen zu kaufen.

Im Laufe des Verkaufsgesprächs erwähnte der Rentner allerdings, daß er noch ein paar Hundert davon hat und diese auch verkaufen möchte. Das hat offensichtlich das Interesse des Käufers geweckt, denn nur einen Monat später rief ihn dieser an und berichtete, daß er einen Käufer auch für die restlichen 490 Krügerrand Goldmünzen habe, ob er denn vorbei kommen könne.

Man traf sich auf neutralem Gebiet, weil der Käufer die Münzen erst mal sehen wollte. Der 82jährige Rentner öffnete einen Koffer und zeigte die 490 Krügerrand Goldmünzen. Der Münzhändler setzte sich zu dem Renter ins Auto an einem Restaurant und verhandelte über den Preis, schlug dann vor, man könne doch ins Restaurant gehen und das Ganze bei einem Getränk besprechen. Den Koffer könne man ja im Auto lassen und dieses gut abschliessen.

Wie sich später herausstellte, hat der Münzhändler dabei allerdings die Tür nur angelehnt.

Wie der Goldmünzen Diebstahl-Betrug durchgeführt wurde

Im Restaurant wollte der Renter zunächst einen Tisch in Fensternähe aufsuchen, ließ sich dann aber zu einem Tisch im hinteren Bereich des Restaurants lotsen.

Unter dem Vorwand kurz zur Toilette zu müssen, ging der Münzhändler Kevin King dann Richtung WC, sendete aber tatsächlich SMS-Nachrichten an einen Bekannten, den er bat, den Koffer aus dem Auto zu holen, was dieser dann auch tat und ihn später an den Münzhändler King aushändigte. Zurück am Tisch brach man die Preisverhandlungen dann nach kurzer Zeit ab und jeder kehrte zu seinem Auto zurück, wo der Rentner schnell feststellte, daß der Koffer weg war.

Angeblich unschuldig — Verteidigung

Nach anfänglichen Behauptungen, dies sei ein Diebstahl, mit dem er nichts zu tun habe, konnte zwischenzeitlich dem Münzhändler King nachgewiesen werden, daß er nicht wie angegeben auf Toilette ging, sondern Textnachrichten an seinen Bekannte sandte und auch die Videoaufnahmen des Aussenbereichs sowie die Aussage seines Bekannten belasteten ihn schwer.

Ihm konnte überdies nachgewiesen werden, daß er einen Großteil der Goldmünzen anschließend für rund 700.000 US$ verkauft hatte, – an Privatleute und Goldaufkäufer. Hierbei hat er sich gleich mehrfach der Geldwäsche schuldig gemacht, so die Auffasung der Polizei.

King selber hat dazu eine andere Auffassung: Er hält den Rentner einfach für einen unzufriedenen Kunden, er könne keinen Fehler bei sich sehen.

Der Münzhändler kam zunächst ins Gefängnis, wurde aber vor kurzem gegen 30.000 $ Kaution freigelassen. Man darf gespannt sein, wie die Gerichtsverhandlung endet. Der Goldschatz an Krügerrand-Goldmünzen, den sich der Rentner übereinen Zeitraum von 70 Jahren aufgebaut hat, ist erstmal weg. Der Rentner gibt an, bisher keinen Cent für die abhanden gekommenen Krügerrands erhalten zu haben.

Der vermeintliche Komplize, der den Koffer nach 3 SMS “Do it now” aus dem Auto geholt hat, gab an, daß Kevin King ihm vorher mitgeteilt habe, daß er auf dem Weg zum Flughafen einen Koffer im Auto vergessen habe, die Tür sei aber offen und er möge den dort rausholen. Was im Koffer drin sei, habe er nicht gewusst. Die rund 15 Kilo Gold seien ihm weder bekannt noch gewichtsmässig im Koffer aufgefallen. Der Mann ist auf freiem Fuß.

Polizeifoto von Kevin King:

Kevin King soll 490 Krügerrands gestohlen haben

Kevin King soll 490 Krügerrands gestohlen haben

Krügerrand 2015 1oz Goldmünze

Krügerrand 2015 1oz Goldmünze

Die Webseite http://www.nnpm.net/ des Münzhandels ist seit kurzem nicht zu erreichen.