GOLDREPORT

Krügerrand Goldmünzen — zu wenig Gold enthalten?

Am Markt hält sich immer wieder das Gerücht, das in Krügerrand Goldmünzen weniger Gold enthalten ist, als in anderen Goldmünzen (z.B. Maple Leaf, American Eagle oder Wiener Philharmoniker).

Auch gibt es immer wieder Berichte über untergewichtige Krügerrand Goldmünzen.

Da mit dem in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen Goldpreis immer mehr Deutsche sich für Krügerrand Gold interessieren, hier die Fakten:

Goldgehalt der Krügerrand Goldmünzen

In den Krügerrand Goldmünzen ist im Prinzip genauso viel Feingold enthalten, wie in jeder anderen Anlagegoldmünze auch, nämlich 31,1 Gramm Feingold.

Der Krügerrand wiegt aber 33,93 Gramm. Das liegt daran, daß zusätzlich zu den 31,1 Gramm Gold auch noch Kupfer im Krügerrand ist, um das Metall härter zu machen, damit es nicht so anfällig für Kratzer ist. Daher hat der Krügerand auch eine leicht rötliche Farbe, die vom “Rot” des Kupfers herrührt. Rechnet man die Feinheit auf die ganze Münze, d.h. auf die 33,93 Gramm, so hat der Krügerrand eine Feinheit von 916,67 Tausendstel. Nichtsdestotroz ist im Krügerrand aber 31,1 Gramm Feingold (999/1000) enthalten.

Gibt es denn untergewichtige Krügerrand Goldmünzen ?

Die Wahrscheinlichkeit, echte, aber untergewichtige Krügerrand Goldmünzen zu erhalten, geht fast gegen Null. Die Anlage-Krügerrand-Goldmünzen, die als Bullionmünzen mit einem kleinen Aufgeld auf den reinen Goldpreis in den Markt gegeben werden, werden während des Produktionsprozesses mehrfach verwogen und auf das richtige Gewicht geprüft, ebenfalls im Großhandel noch einmal nachgewogen. Von untergewichtigen Krügerrand Goldmünzen ist dort niemandem etwas bekannt.

Es gab allerdings bei Krügerrand-Proof-Münzen, d.h. bei Sammlerausgaben einige wenige fehlproduzierte Münzen, die tatsächlich aus der Münzprägestätte in den Markt gelangt sind und etwas weniger Gold beinhalteten als sie eigentlich müssten. Von 1500 produzierten Proof-Goldmünzen, bei denen das Problem technisch hätte auftreten können, waren bis vor kurzem erst 6 Münzen aufgetaucht, die tatsächlich zu wenig Gold enthielten. Die South African Mint tauscht diese Münzen anstandslos um, sollte jemand eine weitere Münze finden, die durch die Kontrollen geflutscht ist.

Dies betrifft aber NUR Proof-Münzen, d.h. Sammlermünzen mit besonders spiegelnder Oberfläche, die i.d.R. auch in edlen Etuis mit deutlichem Aufgeld auf den reinen Goldpreis abgegeben werden.

Der Geldanleger, der sein Geld in Gold in Form von Krügerrand-Anlagemünzen anlegen will, kann also weiterhin unbesorgt investieren. Ein Bericht zu den untergewichtigen Krügerrand-Proof-Münzen findet sich z.B. hier (aus 2012!): http://www.timeslive.co.za/local/2012/04/15/krugerrand-scandal-rocks-sa-mint

Fake Krügerrand Goldmünzen

Wie bei allen erfolgreichen Produkten, so gibt es auch beim Krügerrand Fälschungen und Nachahmer-Produkte. Professionelle Edelmetallhändler werden diese aber schnell erkennen und nicht in den Verkehr bringen. Gefälschte Krügerrands unterscheiden sich im Wesentlichen in die folgenden Gruppen:

a) Motiv nachgeahmt:

Zahlreiche Münzversandunternehmen gestalten Medaillen mit Krügerrand-ähnlichen Motiven, d.h. mit einem Springbock oder der Büste von Ohm Krüger. Auch gibt es Münzausgaben, die aus anderen Ländern als Südafrika stammen, die das Krügerrand-Motiv tragen.

b) Plumpe vergoldete Fälschungen: I.d.R. aus China.

Der Krügerrand wird in Silber oder einer unedlen Legierung (z.B. Kupfer-Nickel) hergestellt und anschliessend vergoldet. Leicht zu erkennen, da hier i.d.R. entweder das Gewicht oder aber Durchmesser und Dicke nicht stimmen. Professionelle Münzhändler erkennen das am Klang, wenn der Krügerrand auf den Tisch fällt, noch bevor das Plagiat weiter untersucht wird.

c) Bessere Fälschungen mit richtigem Gewicht:

Tauchen kaum auf, bei allen bisher bekannt gewordenen Fälschungen gab es Abweichungen zum Original. Es gibt – ausser Wolfram – kein Material, was das gleiche spezifische Gewicht wie Gold hat, – ergo müssen Fälschungen aus anderen Materialien immer dicker, dünner, breiter oder schmaler sein…oder nicht das richtige Gewicht aufweisen. Gute Fälschungen mit einem Wolframkern sind bisher nicht aufgetaucht.