In Indien, in denen der Goldkauf eine jahrhundertelange Tradition hat, möchte die Regierung den Goldkauf gegen Bargeld deutlich einschränken.
Begründet wird dies mit der Verhinderung von Geldwäsche, dem Anlegen von Drogengeldern und der Verhinderung von Steuerhinterziehung.
Inder, die traditionell gegen Bargeld Gold in Form von Schmuck und Münzen kaufen und es auch bei Hochzeiten zum Muß-Geschenk gehört, versuchen, mit Goldkäufen ihr privates Vermögen dem Zugriff des Staates zu entziehen, argumentiert der Staat.
Daher gibt es einen Gesetzentwurf, der vorsieht, daß Inder zukünftig bei Goldkäufen über 100.000 Indischen Rupien (ca. 1448 Euro) nur noch zur Barzahlung berechtigt sind, wenn die Steuernummer beim Kauf angegeben und gespeichert wird. Alternativ die in Indien gebräuchliche PAN, die Permanent Account Number, über die man jeden Inder identifizieren kann. Die Regelung hat man bereits vor kurzem eingeführt, allerdings wurde sie weder beachtet noch überwacht. Dies will man nun ändern.
Jährlich 200 Tonnen Gold mit Schwarzgeld gekauft
Experten schätzen, daß in Indien jährlich über 200 Tonnen Gold mit Schwarzgeld gekauft werden. Von den mehr als 1,2 Milliarden Indern haben weniger als 15% überhaupt eine PAN, weil sie Geschäfte überwiegend in bar abwickeln.
Die Regierung in Indien plant auch eine Informations-Kampagne, in der der Bevölkerung Papiergold schmackhaft gemacht werden soll. Die Inder sollen Goldzertifikate und Gold für das Depot kaufen, weil dies für den Staat trackbar und steuerbar ist. Goldmünzen und Goldschmuck sind der Regierung wegen der fehlenden Trackbarkeit ein Dorn im Auge und sollen reduziert werden.
Man darf gespannt sein, ob sich Inderinnen zukünftig statt goldene Ohrringe einen Depotauszug ins Ohr hängen.