GOLDREPORT

Goldpreis vor der FED-Sitzung im Dezember 2015

Goldhändler wie Goldbesitzer weltweit schauen wie der Fuchs auf die Hasenhöhle auf die FED-Sitzung der US Notenbank unter FED-Chefin Janet Yellen am 16.Dezember 2015.

Die FED Chefin hat – wie es die FED seit Jahren tut – bei einer letzten Verlautbarung darauf hingewiesen, daß man bei der nächsten Sitzung auch die Zinsen erhöhen könne.

Das wäre seit fast einem Jahrzehnt die erste Zinserhöhung. Was bedeutet dies für den Goldpreis?

Zunächst einmal kaufen die Menschen weltweit Gold, um sich gegen Währungsrisiken oder den Wertverlust ihres Vermögens abzusichern. Besonders gerne kaufen Menschen Gold, wenn es keine stark konkurrierenden Geldanlagen gibt.

Aktuell ist das Zinsniveau in USA und Europa sehr niedrig, kurz über 0%. Sparer bekommen sehr wenig Zinsen für Ihr Sparbuch und sind daher eher gewillt auf das zinslose Gold zu setzen, was sich ja im Kurs weiter nach oben entwickeln könnte.

Goldpreis nach FED-Sitzung sogar nach oben?

Doch was steht den USA im Dezember mit der FED-Sitzung bevor?

Eigentlich kann sich weder die US-Wirtschaft noch der Staat USA eine signifikante Zinserhöhung leisten. Zinsen von 4 bis 5% p.a. würden den US-Staatshaushalt und die schwächelnde Konjunktur in den USA killen.

Überdies würden sie den US-Dollar stärker machen, was für die USA zu Export-Problemen führen würde. Die Exportwirtschaft verfügt in den USA über eine starke Lobby und wird dies zu verhindern wissen.

Allenfalls eine schwache Zinserhöhrung um 0,25% wäre denkbar. Und diese dürfte an den Märkten bereits eingepreist sein und bei Vollzug kaum eine signifikante Auswirkung auf den Goldpreis haben, allenfalls eine positive.

Die Situation ist vergleichbar mit der in Japan Anfang der 2000er-Jahre: die japanische Notenbank hatte dort auch lange ein Niedrigzinsniveau und hatte versucht, das Zinsniveau anzuheben. Dieses musste schnell wieder zurück genommen werden, weil sonst die Wirtschaft abgewürgt worden wäre und der Staat auch zuviele Zinsen für seine Schulden bezahlen musste.

Gleiches droht in den USA: Kommt überhaupt eine Zinserhöhung, ist sie also nur gering und muss dann nach kurzer Zeit ggf. wieder zurück genommen werden, ist die Meinung einiger Analysten.

Warten wir es ab.

Goldpreisentwicklung nach oben wegen teurer Exploration

Für einen Goldpreisanstieg spricht überdies die immer schwerer werdende Goldförderung: In China fängt man mangels Alternativen jetzt bereits schon an, 1km unter dem Meeresgrund nach Gold zu suchen, damit in 2km Tiefe unter der Wasseroberfläche. Die dadurch bedingten hohen Förderkosten dürften den Goldpreis eher nach oben als nach unten treiben.

Steigende Investmentgold-Nachfrage

Das World Gold Council vermeldet für das 3.Quartal 2015 eine höhere Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen, was mittelfristig auch eher für einen steigenden Goldpreis spricht. Mit 32,7 Tonnen Investmentgold wurde fast doppelt so viel an Goldbarren und Goldmünzen gekauft wie im Vorjahreszeitraum.

Goldpreis in Euro für deutsche Anleger wesentlich

Für deutsche Anleger ist der Goldpreis in Euro für die Portfolioentwicklung wesentlich und nicht der Goldkurs in Dollar, Pfund oder Yen. Und der Goldpreis in Euro ist gegenüber Jahresbeginn immer noch um rund 3% im Plus und damit besser als jedes deutsche Sparbuch.

Der Wertzuwachs durch steigenden Goldpreis ist zudem nach einem Jahr einkommensteuerfrei. Goldbugs, die auf Krügerrand & Co statt auf das Sparbuch gesetzt haben, sollten also auch bis Jahresende allen Grund haben, sich zu freuen.