GOLDREPORT

Gefälschte Goldmünzen: 2 Millionen Dollar Schadenersatz fällig

Ein US-Gericht hat einen Münzhändler und eine Grading-Gesellschaft in den USA zur Zahlung von annähernd 2 Millionen US-Dollar verurteilt, weil das Gericht davon ausgeht, daß ein ahnungsloser Kunde mit gefälschten und falsch bewerteten Münzen übers Ohr gehauen worden ist.

Der Fall sorgte in den USA für Aufsehen, weil der erste Fall ist, der es in dem Volumen bis vor das Gericht geschafft hat. Üblicherweise wird sich vorher verglichen….

PCA Collectibles incl. Inhaber Anthony J. Delluniversita sowie seinem Sohn Paul stehen ebnso im Mittelpunkt dieses Skandals rund um gefälschte Goldmünzen wie die PCI Coin Grading Company.

Dazu muß man wissen, daß in den USA Münzen deutlich teurer verkauft werden können, wenn diese gegradet worden sind, d.h. wenn eine Grading-Firma diese als Sachverständige auf Echtheit geprüft hat und die Erhaltung der Münze professionell einschätzt. Die Münzen werden dann in sogenannten Slabs, transparenten Plastikverpackungen verschweisst und mit einem Grading-Aufkleber über das Ergebnis des Sachverständigengutachtens versehen.

Im vorliegenden Fall konnte allerdings Paul Montgomery, selber seit langen Jahren im Münzgeschäft tätig (bis vor kurzem auch für den US Händler Apmex) nachweisen, daß die Aktienhändlerin Bonnie Pereida betrogen worden ist.

Sie kaufte im Jahr 2011 in 31 Transaktionen Münzen für über 700.000 $ , die als Altersvorsorge dienen sollten.

Dabei hat sie sich auf die Expertise des Goldhändlers und der Gradingfirma verlassen.  Allerdings war der Hauptgesellschafter der Goldhandlung auch Hauptgesellschafter der Gradingfirma, was zu einer Interessensverquickung führte und zu mangelnder Unabhängigkeit.

Wenige Monate nach dem Erwerb verstarb die Goldmünzenkäuferin im Oktober 2011. Bei der Nachlassverwertung kamen Experten allerdings nur auf Werte zwischen 20 und 27% des bezahlten Kaufpreises.

Bei genauer Betrachtung war der Großteil der Münzen entweder gar nicht gradingfähig, da beschädigt oder gefälscht und daher nur einen Bruchteil des Kaufpreises wert.

Incl. Schadenersatz und Strafe führte das Urteil des Bundesgerichts in Texas zu Zahlungsverpflichtungen von annähernd 2 Millionen US-Dollar.

  • Merke 1: Lügen haben kurze Beine.
  • Merke 2: Goldmünzen, auf denen echt steht, müssen nicht echt sein
  • Merke 3: Frage nie den Verkäufer, ob seine Ware echt ist. Er wird es immer bejahen.
  • Merke 4: Es ist viel wichtiger, bei dem richtigen Verkäufer zu kaufen als bei einem Kauf vermeintlich ein paar Euro zu sparen.