GOLDREPORT

Bundesbank holt nur zögerlich das deutsche Gold aus dem Ausland zurück

Nichts genaues weiß man nicht: Noch immer hat die Bundesbank nicht genau veröffentlicht, wieviel Gold bereits aus USA nach Deutschland “zurückgeholt” worden ist und vor allen Dingen nicht, warum dies nicht schneller geht. Nachfragen bei Sicherheitstransport-Unternehmen in Deutschland ergeben, daß der Goldtransport innerhalb weniger Monate kein Problem sei. Tatsächlich gibt die Bundesbank aber an, für den Abtransport aus USA nach Deutschland mehrere Jahre zu brauchen- ohne dies näher zu begründen.

Vor der Deutschen Einheit nur 77 Tonnen Gold in Deutschland

Von den über 3000 Tonnen Gold der Deutschen Bundesbank seien vor der Einheit nur 77 Tonnen Gold in Deutschland gewesen. Dies entspricht etwas mehr als 2% des deutschen Goldbestands. Ende 2012 seien dies immerhin schon 1036 Tonnen, respektive 31% des gesamten Goldbestands gewesen.

Im Jahr 2013 habe man im “großen Stil” begonnen, im Ausland gelagertes Gold nach Deutschland zu befördern, vor allen Dingen aus Paris und New York. In 2013 und 2014 habe man insgesamt 157 Tonnen Gold nach Deutschland verlagert, – wieviel es im Jahr 2015 gewesen waren, hat die Bundesbank noch nicht bekannt gegeben.

Auch bis 2020 seien nur 50% des Goldes nach Deutschland zu schaffen

Die Bundesbank habe als Ziel, so deren Vorstand Carl-Ludwig Thiele, bis zum Jahr 2020, also innerhalb der nächsten 5 Jahre den Goldbestand zu 50% in Deutschland zu lagern. Man braucht also noch weitere 5 Jahre für das, was Sicherheitsunternehmen in wenigen Monaten bewerkstelligen könnten. Warum die Deutsche Bundesbank aber 5 Jahre für die Hälfte dessen braucht, was andere in wenigen Monaten erledigen könnten, wird nicht begründet.

Es fehlt bisher an nachprüfbarem Beleg, daß in der Tat die behauptete Goldrückholung überhaupt stattgefunden hat. Es fehlt auch an einer offiziellen Bundesbank-Verlautbarung über den Status der Gold-Heimholung. Bisher wird nur über Pressekanäle wie Welt oder Spiegel online Informationsmaterial gestreut, ohne, daß es eine offizielle belastbare Pressemitteilung zu dem Thema gibt, moniert daher Peter Boehringer, Mitglied der Deutschen Edelmetallgesellschaft.

Peter Boehringer rechnet hoch: Wenn die Bundesbank das bisherige Tempo der Gold-Heimholung beibehält, dauere es bis zum Jahr 2042, bis alles Gold “heimgeholt” worden sei, wobei die Bundesbank dies gar nicht vorhabe.

Eine Gold-“Heimholung” ist auch der falsche Terminus, da das Gold noch nie in Gänze überhaupt in Deutschland war, sondern nach dem Krieg bereits im Ausland angesammelt wurde.

In den letzten Jahrzehnten gab es allerdings weder ein vernünftiges Auditing/Aufnahme der deutschen Goldbestände im Ausland, noch eine Aufnahme der angeblich in Fort Knox oder New York befindlichen Goldbestände. Wenn überhaupt, hat man jemand durch Gitter auf glitzernde Barren schauen lassen oder nur einen Teil der Barren gezeigt.

Die Deutsche Edelmetallgesellschaft e.V. stellt zudem fest, daß die Goldbarren, die die letzten zwei Jahre nach Deutschland umgelagert worden seien, vor Ihrem Abtransport seltsamerweise umgeschmolzen wurden, – somit konnte man die Nummern nicht mit Lagerlisten abgleichen. Die im Oktober von der Bundesbank veröffentlichten Inventar-Nummern der Goldbarren wurde nur ohne die eindeutigen, eingestanzten Barren-Nummern veröffentlicht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

3384 Tonnen Gold will die Bundesbank ihr eigen nennen.43% davon seien in New York, 13% in London, 9% in Paris und mittlerweile 35% (Stand Ende 2014) in Deutschland.

Hier geht es zur aktuellen Goldbestandsliste der Deutschen Bundesbank

Goldbarren der Deutschen Bundesbank

Goldbarren der Deutschen Bundesbank