GOLDREPORT

Großer amerikanischer Goldhändler Tulving pleite

Da werden auch einige deutsche Kunden schwer gestaunt haben. 

Noch im letzten Jahr stellte sich der US-Edelmetallhändler Tulving als einer der grössten seiner Branche in den USA dar und über Nacht verschwand seine Seite vom Netz und offenbar auch seine angeblichen Guthaben und Edelmetalle.

In 2011 hatte Tulving, der mittels der Webseite www.tulving.com noch ein Inventar von 25 Millionen US-Dollar alleine in Silber vermeldet. Als die Staatsanwaltschaft jetzt die Konten und Vermögen eingefroren hat, stellte sie nur noch Wertgegenstände in Höhe von weniger als 50.000 US$ fest.

Nach erster Einschätzung der US-Behörden stehen demgegenüber aber Forderungen von Kunden in Höhe von bis zu 40 Millionen US-Dollar. Alleine, die kurz nach Schliessung der Webseite angemeldeten Forderungen beliefen sich schon auf rund 14 Millionen US$

Tulving hat über seine Internetplattform nach eigenen Angaben Edelmetalle in die ganze Welt verschickt, auch an deutsche Kunden. Allerdings erst nach Vorkasse-Vereinnahmung.

Die Kunden, die jetzt zuletzt von ihm gekauft haben, dürften überwiegend lange Gesichter machen. Findet die Staatsanwaltschaft nicht noch versteckte Guthaben, dürften die gefundenen Edelmetalle in Höhe von rund 50.000 US$ noch nicht einmal ausreichen, um die Abwicklungskosten zu decken, geschweige denn die Millionen-Rückstände zu bedienen.

Bereits Mitte des Jahres waren regelmässige Lieferzeiten von 7 bis 8 Wochen bei dem Edelmetallhändler aufgefallen und zwar nicht als Ausnahme, sondern als Regelfall. In Internetforen berichtete ein angeblicher Käufer von 5 Monaten Wartezeit auf ein 200.000 $US-Geschäft. Am 10.März diesen Jahres haben dann die US-Behörden die Bankkonten eingefroren.

Hannes Tulving junior verschwand an dem Tag und war für die Behörden nicht auffindbar. Bis heute hat man auch die 40 Millionen Dollar nicht gefunden, die auf wundersame Weise verschwunden sind.

Die Firma Tulving hatte den Schutz unter dem sogenannten “Chapter 11” beantragt, damit Gläubiger keinen Zugriff haben. Bereits jetzt haben sich bei den Behörden zahlreiche Anspruchsteller gemeldet, die Geld überwiesen, aber keine Ware erhalten haben. Die Beträge gehen dabei von 10.000 Dollar bis hin zu über 1 Million Dollar pro Einzelgeschäft.

Für Tulving ist es nicht der erste Konflikt mit den Gesetzeshütern, bereits Anfang der 90er-Jahre hatte Tulving mit den Strafverfolgungsbehörden in Sachen Münzen Kontakt.

Goldhändler Hannes Tulving abgetaucht

Goldhändler Hannes Tulving abgetaucht

Für die Gläubiger gibt es in den USA eine Versammlung am 21. Mai 2014 im Ronald Reagan Federal Courthouse.

So kann es deutschen Käufern von Goldmünzen oder Silbermünzen gehen, wenn sie von einem US-Anbieter kaufen, von dem man geglaubt hat, er sei so groß, “da kann ja nichts passieren;  Die Käufer, die da einen vermeintlichen Euro beim Kauf einer Goldunze oder Silberunze “gespart” haben, haben nunmehr ihr gesamtes eingesetztes Kapital verloren und können den Rechtsweg in den USA beschreiten.