GOLDREPORT

Goldpreis durch UBS manipuliert ? 6 Händler durch UBS freigestellt

Glaubt man jüngsten Medienberichten, so habe die UBS aufgrund interner Revisionsmaßnahmen Unregelmässigkeiten im Devisen- und Edelmetallgeschäft festgestellt und sechs Devisen-/Edelmetallhändler freigestellt. Mehrere internationale Ermittlungsbehörden ermitteln aktuell gegen diverse Banken wegen möglicher Manipulationen bei der Goldpreisbildung.

Auch die Deutsche Bank war in den Focus der Ermittler geraten und hatte kurz darauf angekündigt, sich evtl. aus dem Londoner Goldpreis-Fixing zurück ziehen zu wollen.

Die UBS hatte bereits 1,4 Milliarden Franken an Strafen und Zahlungen wegen Manipulationen der Großbank bei der Bildung des Libor-Zinssatzes gezahlt. Insoweit überrascht die Meldung bezüglich des Devisen-  und Edelmetallhandels nicht. Die Schweizer Finanzaufsicht FINMA hatte ebenso wie US-Behörden Ermittlungsanfragen an die UBS hinsichtlich Goldpreismanipulationen gestellt.

Nach eingeleiteten internen Recherchen habe man sich von UBS-Händlern in New York, Zürich und Singapur getrennt, will beispielsweise die Financial Times wissen. Dies entspricht auch den im UBS-Geschäftsbericht enthaltenen Angaben, daß man im Devisen- und Edelmetallhandel “Maßnahmen gegenüber Mitarbeitern ergriffen habe”.

Die UBS zählt zwar international zu den größten Devisen- und Edelmetallhändlern, ist aber – im Gegensatz zur Deutschen Bank – nicht direkt am Londoner Goldpreis-Fixing beteiligt. Dennoch könnten von der UBS erteilte Aufträge die Goldpreis-Bildung maßgeblich beeinflusst haben.

Führende Ermittler haben bei den am Londoner Goldpreis-Fixing beteiligten Instituten geäußert, daß es höchstwahrscheinlich zu Unregelmässigkeiten gekommen sei und, daß die Systematik der Goldpreisbildung besonders anfällig für Manipulationen sei.

Mehr als zehn weltweite Ermittlungsbehörden erforschen aktuell die Abläufe der Goldpreisbildung international, darunter auch die deutsche BAFIN.

Bevor die UBS die Händler freigestellt hat, wurde bereits bekannt, daß andere Banken Bonuszahlungen für Edelmetallhändler/Devisenhändler  zurückgehalten haben, dies wird von Barclays, der Citigroup und der Royal Bank of Scotland berichtet.

Insider an der Edelmetallbörse in London raunen sich gegenseitig zu: “Wer freiwillig über 1 Milliarde Franken an Strafe für Libor-Manipulationen zahlt, dem ist auch eine Manipulation beim Goldpreis zuzutrauen”. Dies sehen die Ermittler offensichtlich auch so.

Der beim Londoner Goldfixing festgestellte Goldpreis gilt international als Richtgröße für Abrechnungen von Münzprägestätten und Edelmetallhändlern. Auf dem dort festgestellten Goldpreis basieren die Berechnungen für Abgabepreise von Goldbarren und Goldmünzen.