GOLDREPORT

Bundesbank verleiht kein Gold mehr

Früher hatte die Bundesbank auf Kritik, daß sie unbedarft und für wenig Zinsen das deutsche Bundesbank-Gold verleihe sehr gereizt reagiert. Man leihe es ja nur bedeutenden Banken und Marktteilnehmern, bekomme dafür Zinsen und verdiene zusätzliches Geld. Die Devisen der Bundesbank müsse man auch bewirtschaften hieß es immer.

Mittlerweile scheint auch die Bundesbank dazu gelernt zu haben. Die Bundesbank gab bekannt, nach Ausbruch der Finanzkrise die Goldleihgeschäfte drastisch zurück gefahren zu haben. Seit 2008 wurde gar kein Gold mehr verliehen.

Als Begründung gibt man an, daß das Risiko in keinem Verhältnis zum Ertrag steht. Anders formuliert: Es gibt so wenig Zinsen, wenn man Gold verleiht, daß die Bundesbank das Risiko, das Gold von einer Bank beispielsweise nicht mehr zurück zu bekommen, höher einschätzt.

Auch eine wichtige Erkenntnis. Damit ist Bundesbank nunmehr auf dem Erkenntnisstand ihrer Kritiker angekommen. Aktuell würde auch kein Gold verleast.

Die Bundesbank hält aktuell — nach eigenen Angaben — 3396 Tonnen Gold, dies sind mehr als 10% der weltweit bekannten Zentralbankguthaben und stellt damit einen bedeutenden Schatz dar. (Wenn er noch da ist)

Die Bundesbank will in den letzten Jahren im Wesentlichen nur Gold dadurch abgebaut haben, daß man es dem Staat zur Herstellung von Goldmünzen (z.B. Goldmark und Goldeuros: 100-Euro-Goldmünzen) zur Verfügung gestellt habe.

Bei der Euro-Einführung habe man die EZB im Übrigen mit 232 Tonnen Gold ausstatten müssen — aus deutschen Beständen.

Weil der Goldpreis seit mehr als 10 Jahren kontinuierlich Jahr für Jahr steigt, ist der Wert des Goldes mittlerweile erheblich. Der durchschnittliche Einkaufspreis der Bundesbank liegt bei 73,50 Euro pro Goldunze (aktueller Goldpreis in Euro: 1349 Euro je Unze).

Bewertet man den aktuellen Bestand der Bundesbank mit dem aktuellen Goldpreis, ergeben sich Milliardenwerte, der Goldpreis in Euro hat sich im Vergleich zur Anschaffung mittlerweile verzwanzigfacht.

Da man das Gold nicht mehr verleiht, ist es für viele Marktteilnehmer unverständlich, warum rund 2/3 der deutschen Goldreserven nicht in Deutschland, sondern im Ausland, vor allen Dingen USA lagern. Bei mehr als 1000 Tonnen Gold, die in den USA lagern, möchte die Bundesbank dadurch, daß sie 3 Jahre lang je 50 Tonnen nach Deutschland zurückholt, beweisen, daß auch über 1000 Tonnen noch da sind.

Eine Beweisführung, die viele an eine Stadt namens Schildbürga erinnert.

Nach der Logik der Bundesbank können Häuslebauer demnächst Ihr Eigenkapital von 100.000 Euro dadurch bei der Bank nachweisen, daß sie sich verpflichten, über 3 Jahre der Bank jeweils am ersten eines Jahres 5000 Euro zu zeigen 🙂