GOLDREPORT

Bernanke schickt Goldpreis auf Talfahrt

Ben Bernanke hatte gerade 2 Minuten geredet, da fing der Goldpreis an wie ein Stein nach unten zu sausen, auch der Euro tauchte unter die 1,34 Euro-Linie. Wobei der Euro bereits nach der Flutung mit Geld durch die EZB nachgegeben hatte.

Bernanke sah durch die gestiegenen Rohölpreise in der Zukunft steigende Benzinpreise für die USA und damit für die ganze Welt voraus, was die Inflation nach oben treiben dürfte. Da beruhigte es auch nicht, daß er die Inflation eigentlich nur in einem Kanal zwischen 1,4% und 1,8% sähe, – wenn es darüber ginge, hätte die FED das schon im Griff, meint Bernanke.

Bernanke sah andererseits die Arbeitslosigkeit in den USA schneller sinken als er es gedacht hätte, äußerte er vor dem Finanzausschuß des US Repräsentantenhauses. Aber: Die Arbeitslosenzahl sei nach wie vor viel zu hoch und weit von der Normalität entfernt. Die Langzeitarbeitslosigkeit sei auf einem rekordverdächtigen Niveau bemerkte Bernanke treffend.

Das Wirtschaftswachstum in den USA sei nur moderat und eher schwankend. Die FED werde auch zukünftig die Märkte mit Geld fluten, d.h. US-Dollars für NULL % oder Niedrigstzinsen verleihen. Eine Fortsetzung der Niedrigzinsen sieht er bis 2014.

Der Goldpreis fiel zeitgleich mit seiner Rede drastisch ab, bis auf ein Niveau von 1706$/oz, erholte sich dann aber wieder auf zuletzt rund 1725$/oz. Im Laufe des Tages wurde aber auch der Höchsstand 1791$/oz erreicht. Sicher einer der Tage, wo der Goldpreis mit die höchste Volatilität hatte. Der Goldpreis notierte in Euro zuletzt bei 1288Euro/oz, – bei einem Euro/Dollar-Kurs von 1,3376.

Der Silberpreis gab auf aktuell 35,10$/oz nach, wurde aber heute auch schon mit 37,62$/oz gehandelt, – vor Bernankes Rede. Marktbeobachter sprachen aber auch von Monatsend-Gewinnmitnahmen und -glattstellungen, weil viele Hedgefonds und Investmentsfonds zum Monatsende bilanzieren müssten. Ab morgen dürfte dann wieder mehr gekauft als verkauft werden und der Goldpreis wieder anziehen, – so die einhellige Meinung der meisten Analysten.

Technische Gewinnmitnahmen nach so starken Anstiegen beim Gold- und Silberpreis seien ganz natürlich und üblich.

Die Flutung mit Euros durch die EZB, die mehr als 500 Milliarden Euro an europäische Banken verliehen hat (zu 1%) zeugt auch nicht gerade davon, daß man dem Euro vertrauen kann. Von daher dürfte langfristig Gold und Silber auch weiterhin das sicherere Investment sein.

Rücksetzer wie heute sollten daher eher für einen Neueinstieg genutzt werden, so ein britischer Goldhändler.