GOLDREPORT

Beim aktuellen Goldpreis Goldbarren oder Goldmünzen kaufen?

Goldbarren oder Goldmünzen kaufen?

Soll man bei dem aktuellen Goldpreis lieber Goldbarren oder eher Goldmünzen kaufen? Eine Frage, die immer wieder gestellt wird.

Gründe die für Goldbarren sprechen

Für den Goldbarren spricht, daß er ab einer gewissen Grösse (oft 100 Gramm und aufwärts) billiger pro Gramm Gold ist als vergleichbare Goldmünzen.

Gründe die für Goldmünzen sprechen

Warum kaufen aber dennoch die meisten Geldanleger Goldmünzen, wenn sie ihr Geld in Gold anlegen wollen?

Dafür und damit für Goldmünzen sprechen die folgenden Gründe:

  1. Goldbarren sind nicht genormt, jeder Hersteller hat eigene Formate und wechselt diese auch noch, so, daß für den Laien kaum nachmessbar ist, ob der gekaufte Goldbarren die richtigen Maße hat
  2. Goldbarren sind für Fälscher deutlich leichter nachzumachen, weil sie nicht so aufwändig hergestellt werden, wie zweiseitig filigran geprägte Münzen. Damit könnte ein Goldbarren-Käufer bereits beim Kauf betrogen werden.
  3. Goldmünzen sind deutlich leichter zu verkaufen als Goldbarren. Viele Ankaufstellen nehmen Goldbarren nur zum Inkasso herein, müssen diese oft erst zu einer zentralen Stelle zum Prüfen schicken … und dann gibt es erst das Geld. Goldmünzen werden oft sofort angekauft – gegen sofortige Bargeldauszahlung
  4. In der Vergangenheit gab es Länder und Phasen, in denen Goldbarren besteuert, Goldmünzen aber steuerfrei waren (Zahlungsmitteleigentschaft), daher bietet sich eher der Kauf von Goldmünzen an.
  5. Grosse Goldbarren mögen pro Gramm Gold billiger sein als kleine Goldbarren und billiger als Goldmünzen, aber: Was ist, wenn man von dem 1kg-Goldbarren nur die Hälfte braucht, weil man ein Auto kaufen möchte oder eines der Kinder Hilfe braucht? Zersägt man ihn dann? Wohl kaum. Daher bietet es sich an, von vorneherein kleinere Einheiten, z.B. 1-Unzen-Goldmünzen zu kaufen.
  6. Aufzeichnungspflicht: Hat man große Goldbarren, sind diese nur unter Wahrnehmung von Aufzeichnungspflichten wieder abzustossen. In Deutschland z.B. muss eine Bank oder ein Münzhändler ab 15.000 Euro Gegenwert notieren, mit wem er Geschäfte gemacht hat. Wer da einen 1-Kilogramm-Goldbarren wieder zu Geld machen möchte, wird seine Personalien angeben müssen. Nicht jeder mag das.
  7. Aufkommende Wolfram-Fälschungen bei Goldbarren: Ab und zu tauchen im Markt Fälschungen von Goldbarren auf, bei denen der Kern oder Teile des Kerns gegen das in etwa gleich schwere Wolfram (was deutlich billiger ist) ausgetauscht wurde. Dies ist technisch bei Münzen wegen der Dünne gar nicht möglich.
  8. Röntgen-Analysetechnik mißt oft nur die Oberfläche eine Goldbarrens, vergoldete andere Materialien können so nicht festgestellt werden und fallen erstmal nicht auf. Vergoldete Münzen fallen schon optisch auf, da das oft filigrane Motiv durch das Vergolden “abgerundet” wird, Übergänge weicher sind.

Fazit: Für die meisten Anleger wird ein Investment in Goldmünzen immer dem Investment in Goldbarren vorzuziehen sein.

Aber: Wer den Anstieg beim Goldpreis dafür nutzt, mittels Goldbarren in Gold zu investieren, handelt immer noch klüger als der, der weder Goldbarren noch Goldmünzen kauft und daher einem steigenden Goldpreis in Euro nur hinterherschauen kann.