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War wohl nix, Herr Bernanke – USA können sich keine höheren Zinsen leisten…

Die FED hat gestern abend bekannt gegeben, daß auch weiterhin in den USA die Zinsen niedrig bleiben werden und, daß man auch weiterhin monatlich bis zu 85 Milliarden US-Dollar seitens der FED aufwenden werde, um Staatsanleihen und andere Papiere zu kaufen. So erfolgt eine indirekte Staatsfinanzierung der Vereinigten Staaten von Amerika durch die Notenpresse.

Sogenannte „Experten“ hatten vorher angekündigt, daß die FED höchstwahrscheinlich ein „Zurückschrauben“ des Anleihenkaufprogramms ankündigen werde. Nach Bekanntwerden der Analystenmeinungen hat sich das Gerücht um Zinserhöhungen durch die FED weiter fortgesetzt und dafür gesorgt, daß der Goldpreis einsackte.

Das Gegenteil ist nun passiert: Die FED hat angekündigt, auch bis auf weiteres Anleihen im grossen Stil aufzukaufen und damit die Märkte über ein Normalmaß hinaus mit Liquidität zu versorgen, auch die Zinsen sollen b.a.w. niedrig bleiben.

Nach Bekanntwerden der Fed-Entscheidung stieg der Goldpreis innerhalb weniger Minuten um 50 US$ pro Unze, bewegte sich auch in Euro wieder auf über 1000 Euro/oz.

Die FED wird weiterhin für 85 Milliarden US-Dollar, das sind 85.000 Millionen Dollar pro Monat (!) Staatsanleihen, vor allen Dingen die der USA aufkaufen. Auch wenn sie diese Anleihen überwiegend vom Zweitmarkt aufnimmt, finanziert sie somit den US-Staat, da die Banken und Pensionsfonds durch den Verkauf an die FED wieder Liquidität haben, um neue Staatsanleihen der USA zu zeichnen. Die „Experten“ hatten erwartet, daß die FED das Volumen auf 75 Milliarden pro Monat zurückschraubt, was aber nicht passiert ist.

Der Offenmarktausschuß der FED äußerte sich, daß man noch keine eindeutigen Signale für nachhaltige Fortschritte bei der Staatsfinanzierung, Schuldenkonsolidierung und der Konjunkturbelebung habe feststellen können.

Die FED wolle auch mindestens solange am Niedrigzins von 0,25% p.a. festhalten, wie die Arbeitslosenquote noch über 6,5% ist. Die Augustarbeitslosenquote, die traditionell eher niedrig ist, lag deutlich darüber: bei 7,3%, was Analysten noch als „geschönt“ bezeichnen.

12 der 17 FED-Banker glauben, daß erst 2015 (..fünfzehn!) der richtige Zeitpunkt für eine Zinserhöhung gekommen sei.

Die FED hätte es nicht eindeutiger sagen können: Die USA haben sich noch lange nicht erholt. Der Staat ist hoffnungslos verschuldet und die Konjunktur zieht einfach nicht richtig an. Daher pumpt die Zentralbank noch und nöcher Geld in die Märkte, verleiht es zu NULL Prozent oder kurz darüber an Banken und druckt Geld, um es dem Staat zu „leihen“.

Dadurch sinkt tendenziell der Wert der im Umlauf befindlichen US-Dollar, weil die Menge der umlaufenden Dollar drastisch erhöht wird. Dies ist der Grund für den Goldpreis-Anstieg: Marktteilnehmer kaufen Gold, um sich gegen den Wertverfall des Dollars oder von Papiergeld generell zu schützen.

Es gab in der Geschichte Deutschlands und auch der USA keine Zeit, in der massenhaft Geld gedruckt worden ist und dies hat nicht über kurz oder lang zur drastischen Entwertung der Währung geführt. Ältere Deutsche können ein Lied davon singen.

Offenbar hat man aus der Geschichte immer noch nicht gelernt, – oder weiß sich nicht anders zu helfen.

Goldkäufer haben das Geschichtsbuch offensichtlich gelesen, gestern wurden nach Bekanntgabe der FED-Entscheidung massenhaft Käufe an den Goldbörsen getätigt, die den Goldpreis massiv haben ansteigen lassen.

Goldpreis nach FED-Entscheidung

Fed-Bekanngabe, die zum Goldpreis-Anstieg führte, im Video:

http://bcove.me/i9gp6rzv

Was Bernanke darin nicht sagt, ist, daß der Staat USA sich gar keine höheren Zinsen leisten kann, weil er dann seine eigenen Verschuldung nicht mehr finanzieren kann.

Deutsche Edelmetallhändler berichten von einer starken Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren noch in der Nacht nach der FED-Bekanntgabe. Einige Käufer wollten wohl letzte Sicherheit für Ihre Goldkauf-Entscheidung.