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Glass-Steagall? Über die Wirtschaftsstimmung am Columbus Day

Gedanken am Columbus Day zu den Kosten, welche die US-Banken ihren Bürgern aufbürden…

Der Columbus Day ist für die Amerikaner in der Regel ein fröhliches Fest, nicht nur für die in den USA, sondern überall auf der Welt, meint Miguel Perez-Santalla von BullionVault.

Auch wenn der Kontinent nur zufällig von den Europäern auf einer neuen Route nach Asien entdeckt wurde, so spielt das Chaos, dass derzeit dort herrscht, eine zentrale Rolle für die gesamte Weltgemeinschaft und ihre Wirtschaft. Im letzten Jahrhundert ist die Menschheit um einiges globaler geworden, nicht zuletzt auch durch den Einfallsreichtum einiger Amerikaner sowie Verbesserungen im Technologie- und Transportwesen. Im letzten Jahrzehnt ist die Welt, zumindest gefühlt, abermals kleiner geworden, aufgrund der Massenkommunikationsmittel wie das Internet und günstigeren Telefonkosten. Und wieder waren es Amerikaner, die an dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt waren.

Man sollte denken, dass Nordamerikaner am vergangenem Montag, dem Columbus Day 2013, glücklich und stolz auf ihre Geschichte zurückblickten. Leider jedoch gibt es in Nordamerika momentan viele Menschen, die nicht besonders glücklich und stolz sind. Die Wahrheit ist, dass das große Experiment namens Vereinigte Staaten von Amerika momentan stark ins Wanken gerät. Der Shutdown der Regierung ist nur ein Symptom, hinter dem die zahlreichen Defizite unseres politischen und finanziellen Systems stehen.

An diesem Columbus Day protestierten Demonstranten gegen den Shutdown, aber noch mehr direkt gegen die Regierung und deren Politik. Es geht hierbei nicht mehr nur um die Auseinandersetzungen zwischen Demokraten und Republikaner, so wie es durch die Medien vermittelt wird. Die Menschen haben vielmehr das Vertrauen in beide Parteien und vor allem deren Verantwortung zum Schutz ihrer Bürger verloren. Und die treibende Kraft des amerikanischen Wohlstands und der Freiheit innerhalb der letzten zwei Jahrhunderte, die sparsame Mittelklasse, ist nun am stärksten der Besteuerung sowie der Zerstörung ihrer wirtschaftlichen Freiheit ausgesetzt.

Von daher versuchte an diesem Columbus Day eine Organisation, die als LaRouche PAC bekannt ist, auf sich und ihr Ziel aufmerksam zu machen. Dieses ist die Wiederinkraftsetzung des sogenannten Glass-Steagall Acts unter der Gesetzesvorlage H.R. 129.

[Wirtschaftliche Erholung… beginnt mit Glass-Steagall! www.La.RouchePAC.com]

Was der Glass-Steagall Act tun würde, ist genau das, was er bereits sechs Jahrzehnte vor seiner Aufhebung tat. Dieses US-Gesetz aus den 1930ern würde die Banken auf ihre Einlagen- und Kreditgeschäfte beschränken, so dass diese nur mit Dienstleistungen wie Kontoführung und Zahlungsverkehr zu tun hätten. Wiederum wäre Investmentbanking, wie es von Broker-Händlern, Investmentgesellschaften, Konsortialbanken und Anlageberatern durchgeführt wird, ein völlig eigenständiger Bereich. Folglich müssten sich Banken entscheiden, ob sie in den klassischen Bankdienstleistungen oder aber im Wertpapiergeschäft tätig sein möchten. Dies ist deswegen von Bedeutung, weil es eine strukturelle Veränderung wäre und diese unmittelbar den öffentlichen Sektor vor sämtlichen möglichen Rechtswidrigkeiten und Interessenkonflikten schützen würde.

Darüber hinaus bin ich persönlich der Meinung, dass es sogar ganz ohne Nationalbanken besser wäre. Diese riesigen Organisationen sollten vielmehr in unabhängige Landesbanken aufgeteilt werden, die bestenfalls alle zu einer Muttergesellschaft gehören. Auf diese Weise hätten auch die Bankenkommissionen mehr Befugnisse, die Industrie zu überwachen. Und auf dieser Ebene wäre diese Aufgabe auch leichter zu bewältigen.

Ich habe keinen Zweifel daran, dass die anhaltende Misere der US-Wirtschaft zu einem maßgeblichen Teil durch die Abschaffung dieses Gesetzes in den 1990ern möglich wurde. [Die letzte Fassung des Gesetzes wurde letztendlich in 1999 vom damaligen Präsidenten Bill Clinton aufgehoben.] Das Gesetz wurde während der Weltwirtschaftskrise in den 1930er erlassen, zusammen mit anderen Bestimmungen, die alle die Einführung eines Trennbankensystems zum Ziel hatten.

Amerikas größter Crash des 21. Jahrhunderts und die darauffolgende große Depression brachte auch eine Reihe anderer Gesetze hervor, welche die Öffentlichkeit vor etwaigem von den Banken verursachtem Chaos schützen sollten. Das Dodd-Frank-Gesetz wiederum befasst sich nicht mit diesem Problem. Zwar wurde dieses US-Bundesgesetz in ähnlicher Weise nach der Finanzmarktkrise von 2007 verabschiedet, beinhaltete jedoch kaum Veränderungen bezüglich der Bankentätigkeiten gegenüber der Zeit vor der Krise. Die meisten Gesetzesartikel betreffen die vertraglichen Geschäftsbeziehungen, die von den Banken eingegangen werden können. Kein einziger beschäftigt sich damit, was passiert, falls Banken zu groß werden, um zu scheitern. Und in solch einem Fall können die Banken nach wie vor auch ihre regelmäßigen Sparer mit sich in den Abgrund reißen, und zwar nicht nur diejenigen, die auf der Jagd nach besseren Renditen ein hohes Investitionsrisiko in Kauf nehmen möchten. Anders ausgedrückt, muss die amerikanische Bevölkerung (und nicht nur sie) nach wie vor für ihre Großbanken und deren möglicherweise schlechten Anlageergebnisse geradestehen.

Im Grunde wird die Lage durch das Dodd-Frank-Gesetz sogar noch verschlechtert. Aufgrund der neuen Gesetzgebung wurden im Finanzbereich viele der Arbeitsplätze, die es zuvor in den USA gab, ins Ausland verlagert. Von daher müssen die Amerikaner nicht nur weiterhin für die Fehlentscheidungen büßen, die ihre Regierung und Bankiers innerhalb der letzten 20 Jahre trafen, sondern verlieren zudem auch noch ihre Arbeitsplätze, die sie für einen aussichtsreichen Neustart dringend benötigen würden.

Die Regierung, die US-Notenbank und die Leiter der amerikanischen Großbanken sind direkt verantwortlich für die Fehler, die in der Vergangenheit begangen wurden, genauso wie für solche, die in Zukunft noch begangen werden. Ich bin auch davon überzeugt, dass die Wiedereinführung des Glass-Steagall Acts einen großen Schritt in die richtige Richtung darstellen würde, obgleich dies natürlich nicht alle in unserem System bestehende Probleme lösen würde.

Auf der aktuellen Agenda der Federal Reserve steht das Ziel, unter allen Umständen den Bankensektor zu schützen. Das ist der Grund, warum seit Beginn der Krise in 2008 die Banken wieder aus den Ruinen auferstanden sind und aufgrund des Gelds, das Ihnen durch unser System zukam, sich nun sogar besser als zuvor behaupten können. Letztendlich kommt das Geld vom Volk, nämlich in Form von „unsichtbaren Steuern“ wie der Verlust ihrer Aktien oder anderer Vermögenswerte sowie der schwerer auszumachenden Abwertung der Währung gegenüber den Gütern.

Ohne eine grundlegende Änderung unseres Banksystems bleiben wir weiterhin einer erneuten Krise ausgesetzt. Was historisch allerdings eher selten vorkommt, ist, dass momentan das Risiko einer nahezu identischen Krise besteht, da die Banken weiterhin das Geld der Sparer für risikoreiche Investitionen verwenden. Und der Shutdown der Regierung trägt in keiner Weise zur Lösung der wirklich zugrundeliegenden Probleme bei. Zahlreiche Amerikaner wurden sozusagen entmündigt, indem der Status Quo der Bankenbranche genauso unterstützt wird wie bisher. Ohne eine Lösung der Probleme, die auf der Arbeitsweise unseres Bankensystems basieren, bleiben sämtliche Fragestellungen und Lösungsansätze für andere Probleme nichts weiter als eine Ablenkung. Diese verbergen das eigentliche Übel hinter dem ungeheuren Bürokratieapparat der Regierung.

Am Columbus Day erhielt ich einen Anruf von einer potentiellen Neukundin von BullionVault. Sie hatte noch nie zuvor in ihrem Leben Gold oder Silber gekauft. Als Grund, warum sie nun letztendlich doch in Edelmetall investieren wolle, gab sie an: „Mir gefällt nicht, wie hier in den USA die Dinge laufen. Es gibt zu viel Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit.“

Mit Dodd-Frank wurde die Möglichkeit einer Strukturveränderung verpasst. Stattdessen gehen wegen den verschärften Regulierungen in anderen Bereichen mehr und mehr Jobs ins Ausland. Die Menschen sind nicht mehr zuversichtlich. Es bedarf endlich eines Paradigmenwechsels.

Wann immer Menschen das Vertrauen in die politische und wirtschaftliche Situation verlieren, gibt es immer eine Anlageform, die eine gewisse Sicherheit bietet. Von den alten Mayas bis hin zu den Konquistadoren und von den Zentralbanken bis hin zu den Staatsfonds: All diese hielten Gold, dessen Wert überall auf der Welt und im Lauf der Geschichte immer akzeptiert wurde. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, und zwar unabhängig davon, wann und von welcher Krise die USA als nächstes getroffen wird.

Ein Gastbeitrag von BullionVault

BullionVault ist die führende physische Gold- und Silberbörse für private Investoren. Sie ermöglicht Anlegern, professionelle Barren zu den besten Preisen online zu kaufen und zu verkaufen. Das Gold- und Silbereigentum der Kunden wird in speziellen Hochsicherheitstresoren in Zürich, London, New York und Singapur zu sehr niedrigen Preisen inklusive Versicherung verwahrt.

BullionVault wurde 2005 gegründet und ist Vollmitglied des professionellen Londoner Goldmarktes, der London Bullion Market Association (LBMA). 2009 erhielt BullionVault den renommierten Unternehmenspreis Queen´s Award für seine Innovation, privaten Personen Zugang zum professionellen Goldmarkt zu ermöglichen. Im April dieses Jahres folgte der Queen’s Award für internationalen Handel. Der World Gold Council, die wichtigste Organisation zur Marktentwicklung der Goldindustrie, empfiehlt BullionVault für die private Goldanlage und ist seit 2010 selbst Anteilseigner. BullionVault kam 2012 auf der Fast Track/Barclays Top Track 250 Liste auf Platz 11 der privaten mittelständischen Unternehmen Großbritanniens.

Mehr als 48.000 Menschen weltweit nutzen mittlerweile BullionVault, um physisches Gold und Silber zu kaufen, handeln und lagern. Unter sich halten sie Goldbarren im Wert von EUR 935 Mio., mehr als die meisten Zentralbanken der Welt, und weitere EUR 184 Mio. an physischem Silber.