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Wirtschaftsweise Weder di Mauro warnt vor 20 Jahre Schuldenkrise und Eskalation

Die Wirtschaftsweise Beatrice Weder di Mauro warnt vor einer weltweiten Ausdehnung der Schuldenkrise. Zwar liegt die unmittelbare Gefahr in den Euroländern, aber dies könne noch auf die ganze Welt ausstrahlen.

Um eine solche Eskalation aufzuhalten, so sagte sie im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, müssten die europäischen Regierungen noch konsequenter den Schuldenabbau betreiben und Reformen rasch einleiten.

So wie es aussieht, könne der Schuldenabbau aber durchaus noch 20 Jahre dauern, bis man auch nur den Höchststand von 60% des Bruttosozialprodukts erreicht.

Bei einem Austritt Griechenlands sieht die Ökonomin allergrößte Probleme auf alle Euroländer zukommen: Der griechische Staat, das Bankensystem und weite Teile der Unternehmer seien dann kurzfristig bankrott und dies strahle auf die anderen Länder aus. Die Schulden müssten nämlich in Euro zurück gezahlt werden und die Griechen müssten Unsummen an schwachen Drachmen aufwänden, um an diese Euros kommen zu können.

Schlußendlich leiden darunter auch deutsche und französische Banken und Unternehmer, die Ihre Forderungen auch nicht oder nicht vollständig bezahlt bekommen.

Beatrice Weder die Mauro ist studierte Wirtschaftswissenschaftlerin, hält eine Professur an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, sie ist seit 2004 als Nachfolgerin Axel Webers im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftsweise“). Weder die Mauro hat zuvor auch beim IWF und der Weltbank als Ökonomin gearbeitet. Sie sollte also wissen, wovon sie spricht, wenn sie von dem Risiko der Eskalation spricht und die Beseitigung der jetzigen Krise auch erst in 20 Jahren für möglich hält.

Wenn Wirtschaftsweise der Bundesregierung schon vor einer Eskalation und einer Ausbreitung der Krise sprechen, sollten alle Alarmglocken angehen 🙂