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Schweizer Bank kauft sich mit 50 Millionen von Steuerhinterziehung frei

Einen Ablaßhandel der besonderen Art hat die Schweizer Bank Julius Bär getätigt. Nachdem das Bankhaus noch im Dezember getönt habe, vom Daten-CD-Ankauf deutscher Behörden mit Informationen über Schweizer Konten sei man nicht betroffen, scheint man nunmehr etwas mehr Weitsicht zu zeigen. Für 50 Millionen „Strafzahlung“ hat man sich mit den Behörden auf die Einstellung weiterer Ermittlungen in Sachen Steuerhinterziehung, bzw. Beihilfe zur Steuerhinterziehung geeinigt. Nach Zahlung der 50 Millionen würden die Ermittlungen gegen die Bank hinsichtlich deutscher Kunden und Aktivitäten in Deutschland eingestellt. Natürlich sehe man bei sich nur „geringfügig schuldhaftes Verhalten“, wolle aber „…möglicherweise mühsame, langwierige Ermittlungen vermeiden…“ sagte der Bankchef Boris Collardi. Man habe im Gegenzug auch keine Kundendaten und Informationen übergeben müssen.

Das Bankhaus Julius Bär zählt zu den größeren auf Vermögensverwaltung spezialisierten Instituten in der Schweiz, man besitzt Büros auch in Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf, Würzburg, Hamburg und Kiel.

Der erst kürzlich verstorbene Bankier Hans J. Bär, der lange Jahre Vorsitzender der Geschäftsleitung war, ist durch seine Kritik am Schweizer Bankgeheimnis bekannt geworden, – er hatte einmal den markanten und von seinen Kollegen viel kritisierten Satz gesagt:“Das Schweizer Bankgeheimnis ist ein defensives Instrument, das die Schweiz vom Wettbewerb verschone und die Banker fett und impotent mache“