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Schwarzer Dienstag nach Bekanntgabe Griechenlands Volksabstimmung

Nachdem der griechische Ministerpräsident Giorgios Papandreou am Montag überraschend verkündete, daß er in Griechenland erst das Volk über die Sparbeschlüsse der EU abstimmen lassen will, reagierten am Dienstag weltweit alle Börsen „verschnupft“, – sofern sie nicht wegen Feiertags geschlossen hatten. Teilweise kam es zu massiven Verlusten:

Der Dax verlor über 5%, der französische CAC40-Index verlor ebenfalls knapp 5%.

Besonders Bankentitel gingen massiv in den Keller. Die französischen Banken, die überdurchschnittlich viele Griechenland-Bonds im Portfolio haben, litten besonders: Credit Agricole sank um 12%, BNP Paribas um 13% nach unten.

Credit Suisse Aktien in der Schweiz fielen um 7,4%, – hier wurde auch noch verkündet, daß noch weitere 1500 Angestellte abgebaut werden sollen.

Der britische FTSE-Index sackte auch um 3% ab.

Der Euro notierte nur noch bei rund 1,37$, – nach noch über 1,40 einen Tag vorher.

Aus Kreisen um Angela Merkel war ein Erstaunen über Papandreous Nachricht zu vernehmen. Die Reaktion ließ darauf schließen, daß dies nicht während der EU-Gipfel abgesprochen worden ist.

In einzelnen Foren im Internet wird dies schon als „Verzögerungstaktik“ klassifiziert. Papandreou solle jetzt eine Volksabstimmung / Referendum für Ende 2011/Anfang 2012 verkünden… so gewänne man Zeit, …um dann kurz vor Jahresende ggf. den Euro-Ausstieg Griechenlands oder die Einführung einer neuen Währung in einzelnen Staaten bekannt zu geben.

Dem griechischen Finanzminister Evangelos Venizelos ist die Nachricht wohl auch auf den Magen geschlagen, – er begab sich in ein Athener Krankenhaus.