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Rettungsfonds: Ausgezahlt wird jetzt, eingezahlt später…

Die EU-Gipfel-Teilnehmer scheinen eine Meisterleistung hingelegt zu haben. Der EU-Euro-Rettungsfonds darf von Deutschland in Raten bis zum Jahr 2017 gespeist werden, steht aber sofort zur Verfügung. Wie das Rätsel gelöst wird, daß die Länder nur wenig einzahlen, aber viel im Topf ist, bleibt genauso ungelöst wie das Rätsel, wie es gehen soll, daß der Rettungsfonds sofort zur Verfügung steht, aber erst in Raten eingezahlt wird.

Kanzlerin Merkel konnte durchsetzen, daß der deutsche einzuzahlende Betrag in Höhe von 22 Milliarden (woher nehmen, wenn nicht stehlen…) nicht in zwei Raten a 11 Miliarden, wovon die erste Rate dieses Jahr fällig gewesen wäre, eingezahlt wird, sondern jedes Jahr bis zum Jahr 2017 (!) nur 4,x Milliarden Euro eingezahlt werden.

Trotzdem soll der Rettungsfonds bereits im Jahr 2011 leistungsfähig sein. Man rechnet damit, daß mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dieses Jahr schon Portugal mit einem Volumen von 60-70 Milliarden Euro unter den Schirm schlüpfen muß, – wenn nicht noch weitere Länder dieses Jahr folgen.

Bis Juni will man offenlegen, wie man – ohne Copperfield – aus vielen kleinen Einzahlungen, die über Jahre gestreckt werden sollen, eine sofortige Schutzsumme von 440 Milliarden Euro machen will.

Leider gibt es für die EU-Bürger keinen Rettungsschirm. Ohne Schirmschutz wird ihnen in die Tasche gegriffen werden.

Auch ist in der bisherigen Konstruktion vorgesehen, daß auch die kränkelnden Länder wie Portugal, Irland und Griechenland selber substantielle Beiträge in den Fonds einzahlen.

Das wäre so, als wenn ein verblutender Patient Blut abgenommen bekommt, um es SICH zu spenden.