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Griechenland: EU trifft auf unfähige griechische Beamte

Der Bericht der EU nach den Troika-Besuchen in Athen liegt nunmehr vor: Demnach traf die EU in Griechenland vor allen Dingen auf unfähige Finanzbeamte, die teilweise nicht nur unfähig, sondern auch noch unwillig waren.

Mit 30 Personen war man in Griechenland und hat lange die Nase in griechische Behörden und Strukturen gesteckt, das Ergebnis ist erschreckender als die schlimmsten Befürchtungen:

60 Milliarden Steuern stehen alleine aus und werden von den Schuldnern einfach nicht bezahlt. Hoffnung machen darf man sich aber wohl nur auf den Zufluß von 8 Milliarden, bei 30 weiteren Milliarden sind langjährige Gerichtsverfahren anhängig, teilweise bereits seit Jahrzehnten. Der deutsche Horst Reichenbach, der mit in Athen war und „Chef“ der deutschen Gesandten war, glaubt, daß es sowohl an Unfähig- als auch an Unwilligkeit liegt, daß Veränderungen nicht schneller vonstatten gehen und Steuern nicht eingezogen werden.

In Griechenland traf er auf ein System von Nicht-Steuerzahlern. Die Hälfte aller Griechen ist als selbstständig gemeldet und von diesen will angeblich kaum einer Geld verdienen und niemand schaut richtig nach.

Die nach Griechenland gesandte Truppe aus der EU soll Abläufe und Systeme auf westlichen Standard bringen, aber dafür wird man mindestens 2-3 Jahre brauchen, – wenn es überhaupt zu bewältigen ist.

Auch der Haushalt für 2012 steht in Griechenland noch nicht, es fehlen Milliarden, was vor allen Dingen auch am negativen Wachstum der griechischen Wirtschaft liegt: Das Bruttosozialprodukt sienkt in 2011 um 5,5%: Rezession in Reinkultur. Mit der Konsequenz drastisch niedrigerer Steuereinnahmen.

Von den vorgesehenen Privatisierungen ist auch so gut nichts umgesetzt worden, weder Lotterien, noch Flughäfen, noch Häfen wurden privatisiert. Bisher alles nur Absichtserklärungen auf Papier.

Für Absichtserklärungen kann man sich nichts kaufen…

Kein Wunder, daß die Griechen aktuell ihre Gelder ins Ausland, vornehmlich nach Bulgarien oder in die Schweiz bringen oder den niedrigen Goldpreis nutzen, um Gold zu kaufen. Griechische Münzhändler verkaufen so viele Sovereigns, die in Athen besonders beliebt sind, wie noch nie. Die Griechen vertrauen mittlerweile weder dem Euro noch einer evtl. wiederkommenden Drachme. Sie kaufen Gold.