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Berlusconi kann Frau Merkel nicht verstehen und findet Italien solide

Silvio Berlusconi mußte sich letztes Wochenende starke Kritik seitens seiner EU-Kollegen anhören, verbunden mit der massiven Aufforderung, den Haushalt in Italien zu sanieren, sonst träten griechische Verhältnisse ein.

Kaum wieder zuhause hat Berlusconi schon die nächsten Probleme: In einer Krisensitzung konnte sich die italienische Regierung nicht einig werden, wie man denn den Haushalt konsolidieren könne und solle. Berlusconi wollte eigentlich das Renteneintrittsalter auf 67 angehoben haben, – außer für die von ihm verehrte holde Weiblichkeit, hier sollte das Renteneintrittsalter bei 60 liegen. Allerdings lehnte sein Koalitionspartner (Liga Nord) eine solche Rentenreform kategorisch ab.

Nachdem Berlusconi am Sonntag noch ganz kleinlaut war, nachdem Angela Merkel und Nicolas Sarkozy ihn öffentlich zusammengerüffelt hatten, – trat der italienische Regierungschef in Italien einen Tag später deutlich selbstbewußter auf: Es habe ihm niemand in der EU Vorschriften zu erteilen, Italien werden innerhalb der nächsten zwei Jahre ohnehin seinen Haushalt ausgleichen, Italien sei in Europa die drittgrößte Volkswirtschaft.

Was Berlusconi allerdings nicht betonte, war, daß Italien mit 1,9 Billionen Euro Schulden die höchsten Schulden nach Griechenland hat, – legt man das Bruttoinlandsprodukt als Vergleichslatte an.