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Bekommt der IWF eine Chefin? Rettungsschirm für Arabien?

Liebe Leser,

möglicherweise steht bald eine Frau an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF): Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hat sich offiziell für die Nachfolge des wegen Vergewaltigung angeklagten Dominique Strauss-Kahn beworben. Dies bestätigte sie am Mittwoch offiziell in Paris. Sie sagte zu ihrer Kandidatur, dass sie sich nach reiflicher Überlegung für die Kandidatur entschieden hat.

Unterstützung findet Christine Lagarde dabei in vielen europäischen Landern – insbesondere Frankreich und Deutschland – sowie vielen weiteren Staaten. Ihre Chancen werden als recht gut eingeschätzt, die Nachfolge des zurückgetretenen Strauss-Kahn anzutreten.

Gegenwind für Christine Lagarde kommt vor allem aus den aufstrebenden Schwellenländern wie China, Brasilien und Indien, die nicht wieder einen Europäer bzw. eine Europäerin an der Spitze des IWF sehen wollen, sondern jemanden aus den Reihen der Schwellenländer bevorzugen würden. Die aufstrebenden Schwellenländer fühlen, dass ihre Interessen im IWF nicht genügend repräsentiert sind und ihre Rolle für die Weltwirtschaft nicht genug Anerkennung findet.

Wer „im Namen“ der Schwellenländer antreten wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Derweil beschäftigt den IWF unter einer Übergangsleitung die Finanzlage nordafrikanischer und arabischer Staaten, in denen es kürzlich Revolutionen gab wie Tunesien und Ägypten. Der IWF geht davon aus, dass die arabischen Staaten in den kommenden 3 Jahren einen zusätzlichen Finanzbedarf von 160 Milliarden US-Dollar. Dies gab der IWF beim G8-Gipfel, der derzeit in Frankreich stattfindet, bekannt. Die Begründung: „Die Region muss sich auf einen grundlegenden Wandel seines Wirtschaftsmodells vorbereiten.“ Und das kostet nun einmal Geld. Finanzhilfen der führenden Industriestaaten an diese Staaten schon beschlossene Sache.

Laut dem IWF wurden nämlich die Menschen in Tunesien, Ägypten und weiteren Ländern nicht nur aufgrund des Wunsches nach Demokratie sondern vor allem auch aufgrund von Arbeitslosigkeit und gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreisen. Auch eine Unterstützung der Privatwirtschaft in diesen Ländern wird erfolgen müssen, da diese zu Gunsten von Staatsbetrieben sehr vernachlässigt wurde. Auch ein Rettungsschirm für den arabischen Raum wird offenbar diskutiert.

Sobald wir etwas Neues erfahren, berichten wir es hier im Blog.

J. vom 321GoldundSilberShop

(Quelle: n-tv.de)