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Axa wickelt Immobilienfonds Immoselect ab – Frankreich will nicht stützen

Mit dem Immoselect von Axa wird in Deutschland jetzt nunmehr der fünfte offene Immobilienfonds abgewickelt. Offene Immobilienfonds wurden in der Vergangenheit oft als „todsichere“ Geldanlage verkauft.

Als sicher darf allerdings nur gelten, daß zahlreiche offene Immobilienfonds in den vergangenen Jahren die Rücknahme der Anteile ausgesetzt haben, d.h. Geldanleger konnten ihre Anteile nicht zurückgeben und kamen nicht an ihr Geld.

Auch Axa hatte den Fonds „ausgesetzt“ und Rücknahmen nicht zugelassen. Nunmehr befürchtet Axa, daß bei einer Wiederöffnung des Fonds zuviele Anleger auf einmal ihr Geld wollen, was der Fonds nicht leisten könnte. Axa Immoselect hält nur rund 10% liquide Mittel.

Demzufolge werden nunmehr die über 60 Immobilien im Fondsvermögen mehr oder weniger schnell verkauft, was die Verkaufserlöse deutlich drücken wird. Die Erlöse aus den Verkäufen sollen halbjährlich an die Anleger ausgeschüttet werden. Der Fonds wurde zuletzt mit einem Volumen von knapp 2,5 Milliarden Euro bewertet. Der französische Versicherungskonzern Axa hatte wohl kein Interesse, den Fonds zu stützen und lässt die Anleger nunmehr fallen.

Axa Immoselect war sehr stark an deutsche Anleger verkauft worden. Deutsche Anleger scheinen dem französischen Axa-Konzern allerdings weniger wichtig zu sein…

Nach der Abwicklung von Axa Immoselect warten weitere offene Immobilienfonds in Deutschland auf Entscheidungen über Abwicklung oder Wiederaufnahme des Rückkaufs, z.B. Degi International (jetzt Aberdeen, früher Dresdner Bank), – hier wird eine Entscheidung für die nächsten 2 Wochen erwartet. Bei SEB Immoinvest und CS Euroreal steht auch eine Entscheidung über Abwicklung oder Wiederaufnahme der Anteilsrücknahme an. Weniger häufig in deutschen Depots zu finden ist der KanAm Grundinvest, der ebenfalls aktuell die Rücknahme ausgesetzt hat. Hier will man bis Anfang nächsten Jahres Immobilien verkaufen, um die für eine Wiederaufnahme der Rücknahme erforderliche Liquidität zu gewinnen.

Um wieviel leichter haben es doch Besitzer von Gold und Silber: Sie können jeden Tag frei entscheiden, ob Sie verkaufen oder nicht und niemand kann die „Rücknahme aussetzen“. Auch gibt es keine Zwangsliquidierungen von Gold und Silber. Dies lassen sich Anleger offensichtlich nur von den Immobilienfondsgesellschaften gefallen. Während Anleger in einigen betroffenen Immobilienfonds zweistellige prozentuale Verluste in Kauf nehmen müssen, haben Anleger, die Gold und Silber gekauft haben, in den letzten Jahren – bei allen Schwankungen – zweistellige Wertzuwächse einfahren können. Steuerfrei.