Goldpreisentwicklung Grundwissen
Autor: A. Schwarz
Auf den Goldpreis haben natürlich viele Faktoren Einfluss. Die wesentlichen Faktoren, die sowohl den Goldpreis in Euro wie auch den Goldkurs in Dollar beeinflussen, sind Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage wird vor allen Dingen durch Wirtschaftskrisen, Inflation, Zinshöhe und einige andere Faktoren bestimmt. Das Angebot aus den Goldminen ist relativ statisch, während die Angebotsmenge aus Altgold, Abgaben von Zentralbanken und institutionellen Anlegern natürlich stark schwanken kann, also elastisch ist.
Goldpreise in der Geschichte
Während es naturgemäß schwierig ist, den Goldpreis in Euro über hundert Jahre zurück zu verfolgen, weil der Euro schlichtweg erst seit 2002 Zahlungsmittel in Europa ist, existieren Aufzeichnungen über die Goldpreisentwicklung in US-Dollar auch für Jahrzehnte und Jahrhunderte rückwärts, wobei man auch dort den Gegenwert eines US-Dollars im Auge haben muss.
Goldpreisentwicklung in US-Dollar
Jahr | Goldpreis in US$ pro Unze Feingold |
---|---|
2017 (11.9.2017) | 1335 |
2011 | 1908,79 |
2000 | 312,70 |
1973 | 127,00 |
1934 | 35,00 |
1834 | 20,67 |
1786 | 19,50 |
Meilensteine der Goldpreisentwicklung
Über lange Zeiten war der Goldpreis relativ fix, weil er z.B. in Abkommen fest an Währungen gebunden war. So lag im Jahr 1786 der Goldpreis bei 19,50 pro Feinunze. Als im Jahr 1834 in den USA der sogenannte „Coinage Act of 1834“ eingeführt wurde, enthielt dieser auch ein festes Tauschverhältnis zwischen Gold und Silber: Für 16 Silberunzen gab es eine Goldunze. Diese Festlegung nannte man „Goldstandard“. Man sollte so auch eine Inflation des Bargelds verhindern. Der Goldpreis lag daraufhin lange relativ konstant bei 20,67$/oz. Die Goldpreisentwicklung ging später im Jahre 1934 noch einmal deutlich nach oben und zwar auf 35$/oz, als in einem „Gold Reserve Act“ der Goldpreis auf 35$ pro Unze Gold angehoben wurde. Damit wurde auch eine drastische Abwertung des US-Dollars vorgenommen. Diese Goldpreisbindung, dieser Goldstandard wurde offiziell erst im Jahr 1971 aufgehoben und der Goldkurs konnte sich frei entwickeln. Daraufhin ist er deutlich gestiegen, zunächst auf über 100$ und später auf 1000$, bis hin zu über 1900 US$ im Jahr 2011.
Welche Ursachen haben welche Wirkung auf den Goldpreis ?
Zinsen
Grundsätzlich gilt: Wenn die Zinsen niedrig sind, tendieren mehr Anleger zu Gold als Geldanlage als bei einem hohen Zinsniveau. Wenn man risikolos 9% p.a. von der Bank auf einem Festgeldkonto erhält, ist der scheue Anleger weniger geneigt, Gold zu kaufen, da dies keine Zinsen abwirft, sondern von der Wertsteigerung lebt. Sind die Zinsen sehr niedrig, bei Null oder sogar darunter (Negativzinsen), kaufen sehr viele Anleger Gold, weil sie sich davon mehr Rendite durch Kurssteigerungen versprechen als sie an Zinsen auf einem Sparbuch erhalten würden. Diese Erwartung tritt häufig auch ein. In einigen Niedrigzinsjahren nach dem Jahr 2000 haben Anleger zweistellige Wertzuwächse bei Gold verzeichnen können, während Kreditinstitute Jahreszinsen von 0,xy% gezahlt haben, - wenn überhaupt. Der Vorteil einer Geldanlage in Gold ist in vielen Staaten auch, dass ein potentieller Wertzuwachs häufig von der Besteuerung ausgenommen ist, so auch in Deutschland (im Privatvermögen, bei Haltedauer über 1 Jahr).
Knappheit
Gold kann nicht künstlich hergestellt werden. Man ist also auf die Neuförderung aus Goldminen wesentlich angewiesen. Die bekannten Goldvorräte in Minen oder zu erschließenden Minen gehen allerdings langsam zur Neige. Man muss bereits jetzt in Südafrika teilweise mehrere Kilometer unter der Erde nach Gold graben, - in China fängt man bereits an, unter dem Meeresboden Goldminen anzulegen, da die an Land befindlichen Goldminen nur über endliche Goldvorräte verfügen. Jedes Jahr wird weltweit mehr Gold nachgefragt, als aus der Erde neu gefördert wird. Dies kann nur durch Zweitmarktverkäufe, Recycling und ähnliche Quellen ausgeglichen werden. Während in früheren Jahrzehnten teilweise Zentralbanken große Mengen Gold auf den Markt geworfen haben, um den Nachfrageüberhang auszugleichen, kaufen seit der Jahrtausendwende praktisch die Zentralbanken weltweit in Summe jedes Jahr mehr Gold als dass sie verkaufen, sind also Netto-Käufer. Da Zentralbanken aufgrund der Finanzkrise und der Verschuldung der Dollar- und Euro-Staaten mittlerweile den Wert von Gold als Währungsreserve erkannt haben, dürfte es unwahrscheinlich sein, dass Zentralbanken wieder zu Netto-Verkäufern werden. Insoweit sind aus der Knappheit des Goldes positive Effekte für eine Goldpreisentwicklung zu erwarten.
Inflation
Bei steigender Inflation und vor allen Dingen aus Angst vor Inflation wird häufig verstärkt Gold gekauft, um sein Vermögen in die Zukunft zu retten, da über das Wertaufbewahrungsmittel Gold häufig der Inflation ein Schnippchen geschlagen werden konnte. Während Papiergeld wertlos werden kann, - z.B., wenn man es wie in Zeiten der großen Inflation massenhaft druckt, behält Gold immer seinen inneren Wert. Gold kann von Regierungen und Zentralbanken nicht einfach beliebig gedruckt oder vermehrt werden, deswegen bleibt es im Gegensatz zu Papiergeld auch während großer Inflationen wertvoll.
Wirtschaftskrisen
In großen Wirtschaftskrisen, die häufig auch von Inflation oder der Angst davor begleitet werden, steigt der Hang der Privatanleger, Gold zu kaufen. Teilweise wird dann auch panikartig Gold gekauft, was zu einer schnellen Goldpreisentwicklung nach oben führen kann. Dies konnte man lebhaft während der Lehman-Brothers und Eurokrise im Jahr 2009 beobachten: Die Goldnachfrage ging dramatisch nach oben, teilweise wurden Goldmünzen und Goldbarren im Handel bereits knapp und hatten wochen- oder gar monatelange Lieferzeiten. Der Goldpreis ist entsprechend angestiegen. Auch in der Weltwirtschaftskrise Ende der 20er Jahre gab es einen Run auf Gold. In Zeiten, in den man schubkarrenweise Bargeld zum Bäcker fahren musste, um ein Brot zu kaufen, durchaus verständlich. Aus Angst vor einer solchen Entwicklung, in der Gold stabil bis steigend sein wird und Papiergeld wertlos wird, kaufen auch heute noch viele Anleger kleine Goldmünzen aus mögliche Tauscheinheiten oder auch Silbermünzen für den Einkauf des täglichen Bedarfs in Krisenzeiten. Die Generation, die z.B. im Sommer 1923 für ein Ei 800 Reichsmark bezahlen musste, Anfang Dezember 1923 aber das Ei nur noch für 320 Milliarden Reichsmark bekam, kann dies trefflich nachvollziehen, - stirbt aber langsam aus. Am 2.Dezember 1923 entsprach 1 US-Dollar 4,21 Billionen Reichsmark. Wer Gold hatte, war vor der Entwertung seines Vermögens geschützt.
Schmucknachfrage
Die weltweite Schmuckindustrie ist für wesentliche Teile der globalen Goldnachfrage verantwortlich und bestimmt auch ganz wesentlich die Entwicklung des Goldpreises. Die Nachfrageländer und Indien und China sind dabei die dominantesten Nachfragenationen. Je mehr Inder und Chinesen Goldschmuck kaufen, desto größer ist naturgemäß der Bedarf an Gold, was sich goldpreissteigernd auswirkt. In Indien wird Goldschmuck traditionell zur Festival und Hochzeitssaison in großen Mengen verschenkt. In weiten Bevölkerungsbereichen Indiens ist es auch heute noch so, dass der Goldschmuck, den eine Frau zur Hochzeit bekommt, das Einzige ist, was sie im Falle einer Scheidung behalten darf. Das führt dazu, dass dort sehr üppige Goldgeschenke zur Hochzeit gemacht werden (müssen). Die Goldnachfrage aus Indien und China ist aber nicht nur von der Anzahl der Chinesen und Inder abhängig, die ja stetig steigt, sondern vor allen Dingen davon, wie schnell große Bevölkerungsteile dort in Wohlstandsschichten kommen. Und auch dies geschieht in den letzten Jahren in dramatischer Geschwindigkeit. Die Goldschmucknachfrage reagiert allerdings auch auf einen steigenden Goldpreis: Wenn der Goldpreis stärker steigt, geht die Nachfrage nach Goldschmuck zunächst ein wenig zurück, weil der Schmuck dann ja auch teurer wird, bis sich der Verbraucher damit abgefunden hat und doch wieder in gleicher Menge Goldschmuck kauft.
Goldpreisentwicklung 2018
Aus Sicht und Perspektive der Analysten, die Mitte 2017 die Goldpreisentwicklung für 2018 vorhersagen sollten, wird es voraussichtlich auch in 2018 zu einer weiteren Erhöhung des Goldpreises in Euro und auch in US$ geben. Konservative Schätzungen gehen von Goldpreisen im Bereich von 1400$/oz aus, - es gibt aber auch Meinungen, dass nach 2017 der Goldpreis durchaus auf 5000$/oz oder gar 10.000$/oz klettern könne. Als wesentlich für die Entwicklung des Goldkurses in 2018 dürfte die politische Lage auch an den Unruheherden dieser Welt (z.B. Ukraine, Nordkorea etc.) sein, sowie die Situation in den USA rund um den neuen US-Präsidenten Trump. Mit Sorgfalt wird man auch die Politik der FED und der EZB beobachten müssen. Nach Stand Mitte 2017 sind keine größeren, signifikanten Zinserhöhungen durch die FED und die EZB zu erwarten, allenfalls kleinere Zinsschritte und ein Zurückführen von Anleihekaufprogrammen. Kommt es so wie erwartet, dürfte auch in 2018 der Goldpreis steigen und einer weiter positiven Entwicklung steht nichts im Wege. Ausschlaggebend ist ja auch der REALE Zins, d.h. was haben Anleger bei einer Geldanlage auf dem Sparbuch nach Abzug der Inflation auf dem Konto. Es nutzt einem privaten Geldanleger ja nichts, wenn er 1% Zinsen auf dem Sparbuch bekommt, sein Geld aber durch 2% Inflation mehr an Wert verliert. Per 2017 ist die Inflation in den USA und Deutschland auf jeden Fall höher als etwaige Sparzinsen für Verbraucher, was Anleger ins Gold treibt. Eine solche Entwicklung ist auch für 2018 zu erwarten.
Goldpreis in der Zukunft ?
Geht der Goldpreis auf $10.000 ?
Jim Rickards, ein US-Wallstreet-Experte, der in der Vergangenheit bereits Finanzkrisen vorhergesehen hat und auf jahrzehntelange Börsenerfahrung zurückblickt, sieht eine Goldpreisentwicklung auf 10.000 $/oz
Oder geht der Goldpreis nur auf $5.000 pro Unze ?
Geht es nach Eric Sprott, der durch erfolgreiche Börsenspekulationen in den USA zum Milliardär geworden ist, sehen wir eine Goldpreisentwicklung bis auf $5.000 oz
Beide Vorhersagen der stark steigenden Goldpreise kommen von Experten, die lange und erfolgreich am Finanzmarkt tätig sind und demnach wissen sollten, was Sie sagen. Natürlich muss man manchmal bei der Wertung solcher Aussagen auch berücksichtigen, dass ein PR-Effekt mit solch plakativen Aussagen verbunden ist: Sie erregen Aufmerksamkeit. Aber: Beide Analysten haben auch den durch Lehman verursachten Finanzcrash vorhergesehen und wurden dabei auch belächelt, - bis sie Recht behalten sollten.
Könnte es auch zu einer negativen Goldpreisentwicklung kommen ?
Grundsätzlich können Goldpreise natürlich schwanken, die Börse ist keine Einbahnstraße. So wie Kurse hinaufgehen, können Kurse an der Börse auch wieder hinuntergehen. Für Gold gelten jedoch andere Maßstäbe als für Unternehmensaktien. Gold ist kein Unternehmen und auch kein Unternehmensanteil. Es ist auch kein Zahlungsversprechen einer dritten Partei. Es ist einfach Gold: Ein nicht künstlich herstellbares, seltenes Edelmetall, welches weltweit begehrt wird. Sie können auf der Welt sein, wo Sie wollen: Ob in Tokyo, New York, Kopenhagen oder Oberursel: Vor dem Juweliergeschäft mit der Goldschmuck-Auslage bleibt die Durchschnittsfrau stehen und guckt. Vor einem Geschäft mit Goldbarren bleiben ebenfalls die Menschen stehen und schauen. Auch, wenn man Gold nicht essen kann.
Der Goldpreis wird mittelfristig und langfristig aller Voraussicht nach alleine schon aus folgenden Gründen steigen:
- Die Weltbevölkerung steigt jedes Jahr, damit steigt alleine schon statistisch die Nachfrage nach Goldschmuck und Goldbarren, da immer mehr Menschen nachfragen werden. Bei gleichbleibender Angebotsmenge sollte dadurch der Goldpreis steigen.
- In China und Indien ist damit zu rechnen, dass immer mehr Menschen zu Wohlstand kommen und nicht mehr „nur Reisbauer“ sind, diese Entwicklung zeichnet sich dramatisch seit mehr als 10 Jahren dort ab. Alle diese Menschen wollen dann auch ein Smartphone, ein Auto, einen Flachbildschirm und auch Gold
- Durch das Internet und die Aufklärung ist immer mehr Menschen bewusst, dass die Papiergeldsysteme auf tönernen Füßen stehen und Regierungen/Zentralbanken einfach über Nacht Geld auf Konten schöpfen können, was das bereits im Umlauf befindliche Geld wertloser macht. Dadurch wird es voraussichtlich einen immer größeren Drang zu Sachwerten wie Gold geben. In 2016 hat die Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren in China beispielsweise um mehr als 9% zugelegt.
- Die Produktionskosten für Gold aus Goldminen bilden zum Einen eine untere Schwelle für Schwankungen des Goldpreises nach unten, sorgen aber mittelfristig auch für eine positive Goldpreisentwicklung, da davon auszugehen ist, dass die Kosten der Goldförderung stetig steigen werden: durch höhere Umweltauflagen, höhere Löhne, tiefer zu grabende Minen und höhere Sicherheitsauflagen. Die Zeiten, wo in China ein Arbeiter für 80 Euro im Monat in einer Goldmine unter Tage eine 60-Stunden Woche ableistet, gehören der Vergangenheit an.
- Die Probleme in USA und Europa sind nicht gelöst, von anderen Krisenherden ganz zu schweigen: Die USA sind über beide Ohren verschuldet, mehrfach wurde die Schuldenobergrenze bereits nach oben gesetzt, das fördert kein Vertrauen in den US-Dollar, sondern treibt Anleger eher ins Gold. Gleiches gilt für Europa: Griechenland ist nach wie vor stark überschuldet, Großbritannien tritt aus der EU aus und nach wie vor gibt es zahlreiche Banken, um die es kritisch steht. Auch im Jahr 2017 musste Italien beispielsweise mit Milliardenaufwand eine Bank retten.
Wie war eigentlich die Goldpreisentwicklung in Euro ?
Den Euro gibt es natürlich erst seit 2002, aber man kann natürlich die Goldpreise in DM mit dem amtlichen Eurokurs (1,95583) umrechnen, sodass sich im Rückblick folgende Goldhöchstkurse aus den aufgeführten Jahren ergeben, auf volle Euro gerundet:
Jahr | Euro |
---|---|
2017 | N.N. |
2016 | 1236 |
2015 | 1155 |
2014 | 999 |
2013 | 1285 |
2012 | 1379 |
2011 | 1360 |
2010 | 1078 |
2009 | 804 |
2008 | 663 |
2007 | 572 |
2006 | 561 |
2005 | 448 |
2002 | 350 |
2000 | 324 |
1990 | 347 |
1980 | 588 |
1978 | 164 |
Seit Beginn der 2000er Jahre haben also Anleger eine überwiegend positive Wertentwicklung des Goldes verzeichnen dürfen, in den Hochjahren der Finanzkrise 2009 und 2010 gab es Goldpreisentwicklungen von plus 28 und plus 33% (in Euro). Gold wurde also seiner Funktion des Schutzes in Finanzkrisen voll gerecht.
Wertzuwachs des Goldpreises in Euro pro Jahr seit 2000
Betrachtet man einmal die Entwicklung des Goldpreises von Jahr zu Jahr in Prozent, so wird schnell deutlich, dass man mit einer Geldanlage in Gold in den letzten Jahren i.d.R. deutlich besser gelegen hat als mit Spareinlagen. Verglichen werden die Veränderungen von Jahresschlusskurs zu Jahresschlusskurs einer Feinunze Gold in Euro mit den durchschnittlichen Zinsen für Spareinlagen in Deutschland.
Jahr | Goldpreisentwicklung in Euro | Durchschnittlicher Sparzins |
2000 | -5,28% | 1,3% |
2001 | +13,05% | 1,2% |
2002 | +3,21% | 1,0% |
2003 | +4,12% | 2,2% |
2004 | +2,12% | 2,1% |
2005 | +25,4% | 2,1% |
2006 | +14,14% | 2,1% |
2007 | +9,86% | 2,3% |
2008 | +15,10% | 2,5% |
2009 | +28,4% | 1,8% |
2010 | +33,96% | 1,4% |
2011 | +13,45% | 1,4% |
2012 | +4,82% | 1,2% |
2013 | -31,16% | 0,9% |
2014 | +13,83% | 0,7% |
2015 | -1,54% | 0,5% |
2016 | +12,7% | 0,5% |
Aus obiger Tabelle wird deutlich, warum Gold besonders als mittelfristige und langfristige Anlage interessant ist: Einzelne Jahre mit negativer Goldpreisentwicklung werden in der Langfristanlage bei weitem durch die positiven Jahre ausgeglichen. Anleger, die Ihr Geld Anfang des Jahres 2000 in Gold anlegt haben und dies 10 bis 15 Jahre behalten haben, haben eine deutlich bessere Verzinsung ihrer Anlage erhalten als konservative Sparbuchanleger. Und dies bei jederzeitiger Verfügbarkeit des Goldes. Gold kennt keine Kündigungsfristen. Die Aufstellung berücksichtigt nicht, dass jährliche Sparbuchzinsen über den Grenzwerten steuerpflichtig sind, während Zugewinne bei physischem Gold und Besitz über einem Jahr steuerfrei sind (im Privatvermögen in Deutschland, Stand 9/2017).
Wie wirkt sich die Entwicklung des Goldpreises auf Goldmünzen und Goldbarren aus ?
Sogenannte Anlage-Goldmünzen wie Krügerrand, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, Känguru und ähnliche notieren – genau wie Goldbarren – kurz über dem reinen Goldpreis. Steigt also der Goldpreis auf das Doppelte, kann man davon ausgehen, dass auch der Wert der Goldmünzen oder Goldbarrens sich verdoppelt hat. Der Wert einer solchen physischen Goldanlage wächst nahezu parallel linear mit.
Goldpreismanipulationen
Bei der globalen Transparenz der Goldpreise und den vielen verschiedenen Handelsorten rund um die Welt dürfte es für Marktteilnehmer immer schwieriger werden, die Goldpreisentwicklung zu manipulieren. War es früher vermutlich relativ einfach, das sogenannte Londoner Fixing zu manipulieren, dürfte eine Goldpreismanipulation heutzutage deutlich schwerer sein, da man rund um die Uhr an verschiedenen Marktplätzen „mauscheln“ müsste. In London haben einige Marktteilnehmer eingeräumt, bei einzelnen Transaktionen manipuliert zu haben, indem man sich abgesprochen hat. Das Londoner Fixing in der althergebrachten Methode wurde daraufhin abgeschafft und neu aufgesetzt. Durch die zunehmende Bedeutung neuer Goldbörsen wie z.B. in Asien, an denen auch große Volumina gehandelt werden, ist eine dauerhafte Goldpreismanipulation heute nahezu unmöglich. Eine kurzfristige Beeinflussung ist natürlich nach wie vor möglich. Auch können natürlich große, institutionelle Teilnehmer wie z.B. ETFs, Hedgefonds oder Zentralbanken durch das „Auf den Markt werfen“ großer Goldmengen den Preis künstlich und schnell drücken, aber irgendwann ist deren „Munition verschossen“ und alles Gold, was sie verkaufen konnten, verkauft, sodass sich dann wieder der Goldpreis aufgrund der natürlichen Nachfrage- und Angebotssituation bilden wird.
Gold-Silber-Ratio: Goldpreisentwicklung im Verhältnis zu Silber
Während im Jahr 2017 das 74fache des Silberpreises den Goldpreis ergibt, war dies lange Zeit in der Geschichte des Goldpreises anders. Im 19.Jahrhundert war die Gold-Silber-Ratio bei 16: Für 16 Silberunzen gab es eine Goldunze. Dies wurde statisch so festgelegt. In den Jahren nach 2000 lag die Gold-Silber-Ratio i.d.R. zwischen 40 und 70. Einige selbsternannte Experten postulieren andere Gold-Silber-Verhältnisse, weil Gold und Silber in einem bestimmten Verhältnis in der Erdkruste vorkommen und so müsste dann auch das Preisverhältnis, die Gold-Silber-Ratio sei. Daraus leiten dann einige ab, dass Silber zu billig sei oder Gold zu teuer. Diese einfachen Rechnungen kranken aber zumeist daran, dass die „Analysten“ vergessen, dass sich der Preis einer Ware nicht nach der Häufigkeit des Vorkommens in der Erde alleine richtet, sondern vor allen Dingen nach dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Wenn die Weltwirtschaft brummt und Silber stark von der Elektronik-Industrie nachgefragt wird, wird der Silberpreis i.d.R. stärker steigen als der Goldpreis.
Auch die Elastizität der Silberpreise und Goldpreise wird bei den einfachen Vergleichen nicht berücksichtigt: Steigt der Goldpreis stark, können Goldminen zusätzliche Investitionen tätigen, um noch mehr Gold aus den Minen zu holen. Silber hingegen ist häufig nur ein Nebenprodukt in Kupferminen und der Kupferminenbetreiber wird nicht drastisch mehr Gestein oder Kupfer aus der Erde holen, nur weil der Silberpreis um 5$ pro Unze gestiegen ist. Das Silberangebot ist also unelastischer als das Goldangebot. Deswegen schwankt der Silberpreis auch stärker als der Goldpreis.
Silber wird überdies in einigen Anwendungen verbraucht, z.B. in der Industrie in Elektronik-Bauteilen verwendet oder beim Bau von Solarzellen oder bei Röntgenfilmen etc., wohingegen ein Verbrauch von Gold so gut wie gar nicht stattfindet. Das Gold fließt nahezu ausschließlich in die Bereiche Goldschmuck und Goldanlage, weswegen ein konstantes Verhältnis Gold zu Silber am Markt unwahrscheinlich ist.
Wie kann man besten an einer positiven Goldpreisentwicklung teilhaben ?
Es gibt zahlreiche Methoden, um in Gold zu investieren, wobei in zwei Hauptgruppen unterschieden wird:
- Papiergold (Zertifikate, Optionsscheine etc.)
- Physisches Gold (Gold, was Sie selber anfassen können)
Hier steht es jedem frei, sich für eine von beiden Arten zu entscheiden. Von Verfechtern des Papiergoldes wird oft ins Feld geführt, dass man dies mit geringeren Kosten erwerben könne und flexibel ins Depot einbuchen könne. Kritiker sehen in Papiergold auch nur ein Versprechen einer dritten Partei, zu einem bestimmten oder späteren Zeitpunkt Gold zu liefern. Solche Versprechen könnten natürlich ihre Tücken haben: Das Gold könnte z.B. dann gar nicht mehr da sein oder es könnten gesetzliche Regelungen zwischenzeitlich entstanden sein, die eine Auslieferung untersagen oder erschweren. Auch Insolvenz oder Unterschlagung wären Risiken, die so manche Papiergold-Anlage aufweisen.
Deswegen sehen viele Berater das bessere und sicherere Investment in klassischen Goldbarren oder Gold-Anlagemünzen (Krügerrand, Maple Leaf, Känguru, Wiener Philharmoniker und ähnliche), die man sich nach Kauf ausliefern lässt. Was man hat, das hat man. Preisvergleiche wie www.Bullion-Investor.com erleichtern die Suche nach einem geeigneten Händler für Krügerrand &Co.